
Golf-Masters in Augusta: Langer furios, Kaymer desaströs
Golf-Masters in Augusta Historische Siegchance für Bernhard Langer
Völlig überraschend hat Bernhard Langer gute Chancen, zum dritten Mal das Golf-Masters in Augusta zu gewinnen - 23 Jahre nach seinem bislang letzten Triumph dort. Der 58-Jährige spielte am Samstag (Ortszeit) mit 70 Schlägen die zweitbeste Runde, nun ist er sensationell Dritter.
Langer liegt vor den abschließenden 18 Bahnen nur zwei Schläge hinter dem führenden Titelverteidiger Jordan Spieth. Der US-Amerikaner, 36 Jahre jünger als Langer, verspielte am letzten Loch mit seinem zweiten Doppel-Bogey seinen komfortablen Vorsprung. Er liegt nach einer 73er-Runde mit insgesamt 213 Schlägen nur noch einen Schlag vor Smylie Kaufman. Spieths Landsmann spielte mit einer 69 die beste Runde des Tages.
"Ich habe die vergangenen drei Tage ziemlich gutes Golf gespielt, den Ball gut getroffen und heute im Vergleich zum Freitag einige Putts gemacht", sagte Langer auf der Pressekonferenz. 1985 und 1993 hatte er das Masters gewonnen und sich damit lebenslanges Startrecht gesichert.
"Ich schlage manchmal 50 Meter kürzer als die anderen"
Zusammen mit dem australischen Weltranglisten-Ersten Jason Day war er als 15. auf die dritte Runde gegangen. Langer spielte auf dem Par 72-Kurs die Erfahrung seiner 32 vorherigen Teilnahmen aus. Ihm gelangen unter anderem sechs Birdies, vor allem auf der 14. Bahn sorgte er mit einem Putt aus 23 Metern Entfernung für Jubel bei den Zuschauern.
"Ich habe aggressiv, schlau gespielt und versuche zudem, grobe Fehler zu vermeiden. Es macht Spaß, als 58-Jähriger in dieser Position zu sein und mit den Besten der Welt zu spielen", sagte Langer. "Ich schlage manchmal 50 Meter kürzer als die anderen, aber wenn du genau weißt, wo der Ball hin muss, kannst du trotzdem unter Par spielen."

Bernhard Langer
Foto: Andrew Redington/ AFPLanger geht zusammen mit dem schlaggleichen Japaner Hideki Matsuyama in der vorletzten Gruppe auf die Schlussrunde. "Ich glaube, dass ich gewinnen kann", sagte Langer. Es komme natürlich auf die äußeren Bedingungen an, wenn er jedoch sein bestes Spiel zeige, könne er vier oder fünf Schläge unter Par bleiben.
Bei einem Sieg wäre er der mit Abstand älteste Major-Champion der Golf-Geschichte. Bisheriger Rekordhalter ist der Amerikaner Julius Boros, der 1968 im Alter von 48 Jahren die PGA-Championship gewann. Beim Masters in Augusta hält der US-Amerikaner Jack Nicklaus die Bestmarke. Er feierte vor 30 Jahren in Augusta seinen 18. Majortitel im Alter von 46 Jahren.
Der frühere Weltranglistenerste Martin Kaymer spielte derweil die schlechteste Runde seiner Masters-Karriere. Der 31-Jährige benötigte 79 Schläge, am Tag zuvor hatte er nur knapp die Qualifikation für die Schlussrunden geschafft. Er liegt nun mit einem Gesamtergebnis von zwölf Schlägen über Platzstandard auf Position 52.