Box-Weltmeister Darius Michalczewski steigt nicht mehr für seine Wahl-Heimat Deutschland in den Ring. Der gebürtige Danziger, der sowohl die polnische als auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, will schon am kommenden Samstag seinen WM-Titel unter polnischer Flagge verteidigen.
Hamburg - "Ich glaube, dass ich als polnischer Bürger, der mehrheitlich in Danzig lebt und in Hamburg bei Universum Box-Promotion trainiert, eine Verpflichtung gegenüber meiner Heimat habe, die ich jetzt auch einlösen werde", ließ der 34 Jahre Halbschwergewichts-Weltmeister der World Boxing Organization (WBO) am Montag per Pressemitteilung verbreiten.
Schon bei seiner nächsten Titelverteidigung am Samstag in Braunschweig gegen den Jamaikaner Richard Hall will der "Tiger", wie Michalczewski mit Kampfnamen heißt, die polnische Nationalhymne spielen und die Flagge seines Geburtslandes hissen lassen. Das verstehe er als "symbolisches Signal" an seine Heimat. "Ich würde mich freuen, wenn meine vielen treuen Fans aus Deutschland diese Entscheidung verstehen", sagte Michalczewski, der weiterhin in Hamburg von Trainer Fritz Sdunek betreut wird.
Der Weltmeister, der vor 14 Jahren nach Deutschland kam, lebt rund 200 Tage im Jahr in Danzig und zahlt auch in Polen Steuern. Seine berufliche Zukunft nach Beendigung seiner sportlichen Laufbahn sieht er ohnehin in seinem Heimatland. "Ich habe mich als Sportler und Person entschlossen, den Beitritt Polens zur Europäischen Union aktiv und konsequent zu unterstützen", betonte der Faustkämpfer, der seine 46 Profi-Kämpfe allesamt gewonnen hat. Mit 22 Titelverteidigungen seit 1994 ist Michalczewski der erfolgreichste deutsche Profi-Boxer.
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