Sieben Jahre hatte er pausiert, nun wollte es Schwergewichtler Axel Schulz wieder wissen. Doch seine kühnen Träume von einem rauschenden Comeback gegen Brian Minto endeten schon in der sechsten Runde. Dann brach der Ringrichter den einseitigen Kampf ab.
Hamburg - Vor 12.000 enttäuschten Fans und zahlreichen Prominenten am Ring unterlag der 38-Jährige im westfälischen Halle dem US-Amerikaner Minto durch Technischen K.o. nach 1:30 Minuten in Runde sechs. Gleichzeitig hatte auch die Ecke von Schulz das Handtuch zur Aufgabe geworfen.
Schulz war klar unterlegen. Nach zahlreichen Treffern von Minto ging der schwerfällig wirkende Deutsche Ende der vierten Runde erstmals zu Boden. Minto war aggressiver und aktiver. Schulz konnte seinen Größenvorteil nie nutzen und kaum Wirkungstreffer landen. Im Gesicht stark gezeichnet, kam das Ende für Schulz nach 1: 30 Minuten in der sechsten Runde, als sein Trainer Rick Conti das Handtuch warf.
"Ich habe einfach schlecht geboxt, vielleicht habe ich mich einfach überschätzt", sagte Schulz nach dem Kampf. Er erntete beim Interview zahlreiche Pfiffe aus dem Publikum. Selbst Bezwinger Minto staunte über die schwache Vorstellung seines Gegners: "Ich hatte mehr erwartet. Er war ziemlich schnell müde, wahrscheinlich hat er doch viel Rost angesetzt."
Der Deutsche hatte sich seit Februar überwiegend in Florida mit Conti auf seine Rückkehr in den Boxring vorbereitet. "Ich mache das nur für mich", hatte er stets betont, "ich möchte mir später nicht vorwerfen, es nicht versucht zu haben." Der Kampf bestätigte allerdings die zahlreichen Skeptiker, die dem Brandenburger nach so einer langen Pause eine erfolgreiche Rückkehr nicht zugetraut hatten.
Die Pläne für mindestens zwei weitere Kämpfe haben sich nach der insgesamt fünften Niederlage in 33 Kämpfen erledigt. Für das Comeback soll Schulz immerhin rund drei Millionen Euro erhalten haben.