Tour de France
Schleck leugnet Doping trotz positiver B-Probe
Der Dopingverdacht gegen Fränk Schleck hat sich bestätigt. Auch in der B-Probe fanden die Kontrolleure Spuren einer verbotenen Substanz. Der Luxemburger beharrt weiterhin auf seiner Unschuld. "Ich nehme an, dass mir irgendjemand diese Substanz verabreicht hat", so der Profi.
Radprofi Schleck: "Ich weiß, dass ich nichts Illegales getan habe"
Foto: JOEL SAGET/ AFP
Hamburg - Die B-Probe hat den Dopingverdacht gegen den Radprofi Fränk Schleck bestätigt. Auch in der zweiten Urinprobe vom 14. Juli habe das Kontrolllabor eine verbotene Substanz gefunden, teilte der Luxemburger in einer Pressemitteilung mit.
Der 32-Jährige beharrt jedoch weiterhin auf seiner Unschuld. "Für mich ändert sich nichts. Ich weiß, dass ich nichts Illegales getan habe", sagte Schleck. Er wolle nun herausfinden, auf welchem Wege das Diuretikum Xipamid in seinen Körper gelangt sei. Das Mittel könne potentiell tödlich wirken, allein schon deshalb müsse er die Ursache für den positiven Befund erfahren. "Ich nehme an, dass mir irgendjemand diese Substanz verabreicht hat," so der Profi vom RadioShack-Team.
Das Mittel könne jedoch auch durch ein Versehen in seinen Körper geraten sein oder, so Schleck, "durch ein Phänomen, das zum jetzigen Zeitpunkt unbekannt ist". Die Untersuchungen dauerten an.
Auch der Weltverband Uci bestätigte inzwischen das Ergebnis und hat den luxemburgischen Verband gemäß den Anti-Doping-Bestimmungen zur Eröffnung eines disziplinarischen Verfahrens aufgefordert. Dem Profi droht eine Sperre von zwei Jahren.
Die positive A-Probe war am Dienstagabend während des zweiten Ruhetags der 99. Tour de France bekanntgeworden. Daraufhin hatte die französische Polizei Schlecks Zimmer durchsucht und ihn verhört. Sein RadioShack-Team nahm ihn aus dem Rennen. Der Fahrer beschwört seither seine Unschuld und verweist darauf, dass das Mittel kontraproduktiv wirke, weil es dem Körper Wasser entziehe. Wegen genau dieser Eigenschaft werde es jedoch nach Meinung von Experten häufig eingesetzt, um die Einnahme verbotener Präparate zu verschleiern. Diese werden mit Hilfe von Diuretika schneller aus dem Körper gespült.
Es ist nicht die erste Dopingverdächtigung, die Schleck betrifft. Auch er soll auf der Liste des Madrider Arztes Eufemiano Fuentes gestanden haben. Schleck gab damals lediglich an, dass er eine Überweisung an den spanischen Sportmediziner getätigt hätte - für eine Trainingsberatung.