"Schwimmerin des Jahres" Kristin Otto verliert ihre Auszeichnung

Ex-Schwimmerin Otto: Keine "Schwimmerin des Jahres" mehr
Foto: imagoHamburg - Die ehemaligen DDR-Profi-Schwimmerinnen Kristin Otto, Kornelia Ender, Ulrike Tauber, Petra Schneider und Ute Geweniger verlieren die Auszeichnung "Welt-Schwimmerin des Jahres", die sie in den siebziger und achtziger Jahren erhalten haben. Grund dafür seien ihre Doping-Vergangenheiten, wie das US-Magazin "Swimming World", das die wichtigsten Auszeichnungen im Schwimmsport jährlich vergibt, bekanntgab.
Das Magazin begründete das Vorgehen gegen die Schwimm-Olympiasiegerinnen aus der ehemaligen DDR mit "positiven Tests, Doping-Geständnissen, persönlichen Einlassungen oder Einlassungen von Trainern". "Swimming World" gab zudem bekannt, dass der Titel für die betreffenden Jahre nicht neu vergeben und in den Listen als "vakant" bezeichnet würde.
Dass auch der Schwimmsport vom Staatsdoping-System der DDR betroffen war, ist spätestens seit den Enthüllungen der Doping-Ermittler Brigitte Berendonk und Werner Franke nach der Wende aktenkundig. Otto, die bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul sechsmal Gold gewonnen hatte, hat stets dementiert, "wissentlich oder willentlich" gedopt zu haben.
Petra Schneider hingegen hatte nach der Wende zugegeben, von ihrem Trainer regelmäßig das anabole Steroid Oral-Turinabol verabreicht bekommen zu haben. Sie forderte die Streichung ihrer Rekorde aus den entsprechenden Listen. Auch Ute Geweniger und Ulrike Tauber haben Doping-Verwicklungen eingestanden. Kornelia Ender war 1977 aus der DDR-Nationalmannschaft verbannt worden, weil sie sich geweigert hatte, Oral-Turinabol einzunehmen.