Doping Neue Vorwürfe gegen russische Schwimmer

Schwimmweltmeisterin Julija Jefimowa.
Foto: Patrick B. Kraemer/ dpaDer Artikel trägt den Titel "Die Doping-Schande des russischen Schwimmsports". Die englische Zeitung "The Times" erhebt darin neue Vorwürfe gegen die Verantwortlichen von Russlands Leistungssport. Die "Times" will Beweise für eine "organisierte Drogenkultur" im russischen Schwimmsport der vergangenen zehn Jahre gefunden haben.
Demnach habe Sergej Portugalow, Chefmediziner der seit vier Monaten suspendierten russischen Leichtathleten, auch den Schwimmern leistungssteigernde Mittel verabreicht.
Als Reaktion rief der Weltschwimmverband Fina die Zeitung dazu auf, ihr die neuen Erkenntnisse zur Verfügung zu stellen, um bei Bedarf unverzüglich ermitteln zu können. Noch habe der Verband keine Kenntnis von systematischem Doping im russischen Schwimmsport.
Auch der Vizepräsident des russischen Schwimmverbandes, Viktor Awdinenko, behauptet, ihm sei der Inhalt der Recherchen nicht bekannt. Der russischen Nachrichtenagentur Tass sagte er: "Den Schwimmverband bedrohen sie nicht, weil wir mit dem Arzt Sergej Portugalow nicht zusammenarbeiten". Portugalow sei zu Zeiten der Sowjetunion zwar Teil des Stabs gewesen, habe jedoch nie in der Nationalmannschaft gearbeitet.
Die "Times" berichtet zudem, dass Russland mit mehr als 40 positiven Tests im vergangenen Jahrzehnt weltweit das Land mit den meisten Dopingsündern im Schwimmen gewesen sein soll. Zuletzt war die russische Schwimmweltmeisterin Julija Jefimowa ins Visier der Doping-Fahnder geraten: Ihr wird die Einnahme von Meldonium vorgeworfen.