Eigene Staatsanwaltschaft Freiburg wird Anti-Doping-Zentrum

Zeichen gegen Doping im Sport: In Freiburg kümmert sich künftig eine eigene Staatsanwaltschaft um das Thema Leistungsmanipulation. Der Standort ist bewusst gewählt worden: In Freiburg gibt es nach dem Telekom-Skandal bereits einschlägige Erfahrungen.
Blutprobe bei der Dopingkontrolle: In Freiburg übernehmen Staatsanwälte

Blutprobe bei der Dopingkontrolle: In Freiburg übernehmen Staatsanwälte

Foto: dapd

Hamburg - In Freiburg hat die zweite Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Verfolgung von Dopingdelikten ihre Arbeit aufgenommen. "Damit sollen Kompetenzen gebündelt werden, denn es ist nicht einfach, in diese kriminellen Netzwerke einzudringen", sagte der baden-württembergische SPD-Justizminister Rainer Stickelberger.

Die Sportverbände, allen voran der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), hätten der Politik den Ball zugeworfen. "Diesen Ball spielen wir gerne zurück und bitten die Verbände, uns nach Kräften zu unterstützen", forderte Stickelberger.

Künftig sei eine enge Kooperation mit der Nationalen Anti-Doping-Agentur (Nada) vorgesehen. Seit dem 1. April teilen sich zwei auf Verfolgung von Straftaten im Betäubungsmittelbereich spezialisierte Staatsanwälte eine Stelle in der Schwerpunktstaatsanwaltschaft. Diese ist landesweit für alle Verfahren zuständig, in denen es im Amateur- und im Profisport um den Gebrauch von Dopingmitteln geht.

Freiburg wurde als Standort ausgewählt, weil die Behörden hier während der Verfahren gegen Doping-Missbrauch an der Universitätsklinik im Zusammenhang mit dem deutschen Telekom-Radsportteam bereits Erfahrung gesammelt haben. Baden-Württemberg ist nach Bayern das zweite Bundesland, das eine Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft zur Verfolgung von Dopingdelikten eingerichtet hat.

aha/dpa

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