Mangelnde Dopingkontrollen Wada erwägt Olympia-Ausschluss von Jamaika

Die Welt-Anti-Doping-Agentur hat Jamaika mit dem Ausschluss von Olympia 2016 in Rio de Janeiro gedroht. Die Anti-Doping-Behörde der Karibikinsel soll laut Wada-Generaldirektor David Howman ein völlig unzureichendes Testprogramm haben.
Sprintstar Bolt: Zu selten kontrolliert?

Sprintstar Bolt: Zu selten kontrolliert?

Foto: Mark Kolbe/ Getty Images

Hamburg - Die jamaikanische Anti-Doping-Agentur (Jadco) wehrt sich gegen die Kritik an ihrem Testsystem. Die Berichte über zu laxe Kontrollen seien falsch, zitierte die Zeitung "The Gleaner" aus einer Mitteilung der Jadco. Sie prüfe die Sportler gemäß internationaler Standards.

Zuvor hatte der Generaldirektor der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) Jamaika vor einem drohenden Ausschluss von den Olympischen Spielen 2016 und anderen Großereignissen gewarnt, sollte das Land seine Dopingkontrollen nicht ausweiten. Würden die Standards nicht eingehalten, werde die Wada das Internationale Olympische Komitee (IOC) informieren, das dann über weitere Schritte bis hin zu einer Sperre entscheide, zitierte die britische Zeitung "The Telegraph" Wada-Chef David Howman.

Damit reagierte er auf einen Gastbeitrag der ehemaligen Jadco-Generaldirektorin Renée Anne Shirley in der Zeitschrift "Sports Illustrated". Die positiven Tests des Sprinters Asafa Powell und vier weiterer Athleten seien ein Desaster, das früher oder später passieren musste. Die Agentur habe zu wenig Personal und führe zu selten Kontrollen durch, schrieb Shirley: "Sie glauben, dass Jamaika kein Problem hat."

In den fünf Monaten vor Olympia 2012 in London soll Jamaikas Anti-Doping-Agentur nur eine Kontrolle außerhalb der Wettkämpfe durchgeführt haben.

psk/dpa/sid
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