Eischnellläuferin Claudia Pechstein: "Der Bundestrainer hatte keinen Bock mehr auf mich"

Claudia Pechstein sieht nach einem Zerwürfnis mit Bundestrainer Erik Bouwman keine Chance mehr auf eine Zusammenarbeit. Die fünfmalige Olympiasiegerin trainiert nun in Polen.

Claudia Pechstein trainiert jetzt in Polen

Foto: JUNG YEON-JE/ AFP

Die deutsche Rekordmeisterin im Eisschnelllauf Claudia Pechstein trainiert nach einem Zerwürfnis mit Bundestrainer Erik Bouwman seit dieser Saison mit der polnischen Nationalmannschaft. Die 47 Jahre alte Eisläuferin halte keine vertrauensvolle Zusammenarbeit mehr mit der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DEG) für möglich.

Beim Trainingslager im niederländischen Heerenveen habe ihr Bouwman mitgeteilt, dass er "keinen Bock" darauf habe, dass sie in der deutschen Auswahl trainiere. "Wer als Bundestrainer so kommuniziert, hat seinen Job verfehlt. Da war mir klar: Hier wirst du nicht mehr glücklich", sagte Pechstein der "Bild"-Zeitung.

Bouwman bestätigte diese Aussagen gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, möchte aber eine weitere Konfrontation vermeiden. "Es gibt mehrere Gründe für meine Entscheidung. Aber ich denke, mit ihrem Training in Polen haben wir jetzt eine gute Lösung gefunden", sagte er.

Pechstein erfahre in Polen "eine riesige Anerkennung", die sie in Deutschland nur sehr selten bekam. Starten wird die Berlinerin aber weiter für Deutschland. Ihr Ziel ist Olympia 2022, es wäre ihre achte Teilnahme.

Einer der Hintergründe der Auseinandersetzung dürfte Pechsteins Entscheidung gewesen sein, sich bei der WM im Februar in Inzell auf die Einzelstrecken über 3000 und 5000 Meter zu konzentrieren und auf den Teamlauf zu verzichten.

mjm/dpa