Eishockey Kanada blamiert sich gegen Schweden
Salt Lake City - Kanada ist mit der höchsten Niederlage seit den Winterspielen 1988 in Calgary ins olympische Eishockey-Turnier von Salt Lake City gestartet. Der 21-malige Weltmeister vermied beim 2:5 (1:1, 0:4, 1:0) gegen die vom ehemaligen Kölner Meister-Trainer Hardy Nilsson betreuten Schweden nur mit Mühe ein Debakel.
Im E-Center von Salt Lake City verfolgte Kanadas General-Manager Wayne Gretzky mit versteinerter Miene das Trauerspiel des Topfavoriten. "So wollten wir mit Sicherheit nicht spielen. Aber das ist das Schöne an Olympia. Wir haben noch zwei Spiele Zeit, bevor es wirklich um etwas geht", sagte der zweimalige Stanley-Cup-Sieger Mario Lemieux nach seinem Olympiadebüt für Kanada. Nach zwei weiteren Endrundenspielen gegen Deutschland und Tschechien steigt erst am kommenden Mittwoch das Viertelfinale.
Kanada, das in Utah erstmals seit 1952 in Oslo wieder Gold holen will, enttäuschte auf der ganzen Linie. Nach dem 1:0-Führungstreffer durch Rob Blake lief fast nichts mehr. Nur Eric Brewer traf noch einmal für den sechsmaligen Olympiasieger. Zuletzt in Calgary 1988 hatten die Kanadier mit 0:5 gegen die ehemalige UdSSR noch höher verloren.
USA glänzen, Russland mit Mühe
Während Außenseiter Deutschland beim 2:8 (0:3, 1:3, 1:2) gegen Weltmeister und Olympiasieger Tschechien deutlich seine Grenzen aufgezeigt bekam, feierten Gastgeber USA und Russland zum Auftakt doppelte Punkterfolge. Der zweimalige Olympiasieger USA gewann 6:0 (0:0, 3:0, 3:0) gegen Finnland. Die Russen besiegten Weißrussland mit 6:4 (3:1, 1:2, 2:1).
Den 6:0-Sieg der Gastgeber über Finnland machte John LeClair von den Philadelphia Flyers mit drei Toren fast im Alleingang perfekt. Gegen den Vizeweltmeister legten die USA nach torlosem erstem Drittel ihre Nervosität ab. 22 Jahre nach dem unerwarteten Olympia-Triumph von Lake Placid 1980 soll erneut US-Trainer Herb Brooks Gold holen.
Weißrussland hielt lange gut mit
Mit einem glanzlosen 6:4-Pflichtsieg begannen die Russen, die zuletzt als Team der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) 1992 und davor als UdSSR siebenmal Olympia-Sieger waren. "Wir hatten Konzentrationsschwierigkeiten im zweiten Drittel. Ich bin froh, dass wir gewonnen haben. Das erste Spiel bei einem Turnier ist immer wichtig", sagte Trainer Wjatscheslaw Fetisow.
Sergej Samsonow von den Boston Bruins (2.), Alexej Schamnow von den Chicago Blackhawks (18.), Ilja Kowaltschuk von den Atlanta Thrashers (20.), Alexej Jaschin von den New York Islanders (26.), Boris Mironow von den Chicago Blackhawks (43.) und Sergej Fedorow von den Detroit Red Wings (45.) erzielten die Treffer für Russland.
Für die Weißrussen, die mit fünf Spielern aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) aufliefen, waren Oleg Antonenko (9.), Oleg Chmyl (27.), Aleksej Kaljuschni (35.) und NHL-Profi Ruslan Salei von den Anaheim Mighty Ducks (59.) erfolgreich. Vor vier Jahren in Nagano hatte sich Russland mit 4:1 im Viertelfinale gegen Außenseiter Weißrussland durchgesetzt.