Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Anschütz-Thoms beendet ihre Karriere

Sie gewann in Vancouver Olympia-Gold im Teamwettbewerb, nun hat Eisschnellläuferin Daniela Anschütz-Thoms ihre Karriere beendet. Wie bei Anni Friesinger-Postma spielte auch der geschundene Körper eine Rolle: Knie- und Rückenprobleme zwangen die 35-Jährige zum Rücktritt.
Eisschnellläuferin Anschütz-Thoms: "Kann mir später einen Job im Sport vorstellen"

Eisschnellläuferin Anschütz-Thoms: "Kann mir später einen Job im Sport vorstellen"

Foto: ddp

Hamburg - Nur wenige Tage nach Anni Friesinger-Postma hat auch Eisschnellläuferin Daniela Anschütz-Thoms ihre Karriere beendet. Ihr Management teilte die Entscheidung am Samstag mit. "Ich wollte immer den Absprung schaffen, wenn ich noch erfolgreich bin. Das ist mir mit den Olympischen Spielen in Vancouver gelungen", sagte die 35-Jährige. "Viele neue und interessante Aufgaben warten auf mich. Zudem lassen meine Knie- und Rückenprobleme kein professionelles Training mehr zu."

Anschütz-Thoms hatte bei den Olympischen Spielen von Turin 2006 und Vancouver 2010 Gold im Teamwettbewerb gewonnen - gemeinsam mit Friesinger-Postma, die am Mittwoch ihren Rücktritt bekannt gegeben hatte.

Bereits bei den Olympischen Winterspielen in Kanada hatte Anschütz-Thoms angekündigt, höchstens noch bis zur Einzelstrecken-WM in Inzell im März 2011 weitermachen zu wollen. Die Sportsoldatin möchte nun im August ein Praktikum bei einer Sportinstitution absolvieren. "Ich kann mir später einen Job im Sport vorstellen, aber nicht unbedingt als Trainerin", sagte Anschütz-Thoms. Sie galt bei Olympischen Spielen häufig als Medaillenfavoritin, doch in Einzelrennen blieb ihr der Sprung auf das Podium immer verwehrt.

Auf die Frage nach ihrer größten Enttäuschung antwortete Anschütz-Thoms: "Der 17. Februar". An jenem Tag verpasste sie in Vancouver die erhoffte Einzelmedaille um drei Hundertstelsekunden und wurde wieder Vierte. 24 Mal landete sie bei Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften, Europameisterschafteb und Weltcups auf diesem undankbaren Platz. Nachdem sie im letzten Rennen ihrer Karriere im März bei der WM in Heerenveen Bronze erneut knapp verpasst hatte, sagte sie: "Ich bin eben die Weltmeisterin der vierten Plätze."

"In der letzten Zeit hatte sich angedeutet, dass sie nicht mehr die richtige Lust hat, weiterzumachen", sagte Markus Eicher, Cheftrainer der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft. "Aber ich denke, mit Olympia-Gold war es kein so schlechter Zeitpunkt aufzuhören. Natürlich hätte ich sie gern noch bei der WM 2011 in Inzell dabeigehabt, aber ich kann ihre Entscheidung nachvollziehen."

hut/dpa
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