Europaspiele in Aserbaidschan
Amnesty International darf nicht nach Baku reisen
Amnesty International wollte in Baku auf Verstöße gegen Menschenrechte und Pressefreiheit hinweisen. Doch nun darf die Organisation nicht zu den Europaspielen nach Aserbaidschan einreisen.
Bakus Olympiastadion: "Kritikfreie Zone rund um die Spiele"
Foto: Vassil Donev/ dpa
Bitte keine Kritiker: Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International ist nach eigenen Angaben an der Einreise zu den Europaspielen nach Aserbaidschan gehindert worden. "Aserbaidschan sieht sich nicht in der Lage, Amnesty zum gegenwärtigen Zeitpunkt in Baku willkommen zu heißen", hieß es nach Amnesty-Angaben in einem Schreiben der aserbaidschanischen Botschaft in London.
Amnesty wollte während der Spiele auf Verstöße gegen Menschenrechte und Pressefreiheit in Aserbaidschan aufmerksam machen und hatte eine Pressekonferenz dazu geplant.
Die aserbaidschanische Regierung habe Amnesty aufgefordert, dies auf einen Zeitpunkt nach den Spielen zu verschieben, teilte die Organisation mit. "Doch anstatt unsere Mission damit zu begraben, haben die Verantwortlichen damit nur ihren verzweifelten Versuch unterstrichen, eine kritikfreie Zone rund um die Spiele zu errichten", sagte Amnesty-Direktor Denis Krivosheev.
Auch die Londoner Organisation Platform teilte mit, dass ihre Menschenrechtlerin Emma Hughes am Dienstagnachmittag am Flughafen von Baku an der Einreise gehindert, vorübergehend festgenommen und des Landes verwiesen worden sei. Sie habe eine Presse-Akkreditierung gehabt, hieß es in der Mitteilung.