Giro d'Italia Atemberaubende Alleinfahrt von Froome ins Rosa Trikot

Christopher Froome
Foto: LUCA BETTINI/ AFPMit einer 80 Kilometer vor dem Ziel gestarteten Attacke hat Christopher Froome die Führung im 101. Giro d'Italia vor dem Titelverteidiger Tom Dumoulin übernommen. Der bisherige Spitzenreiter Simon Yates hatte auf der denkwürdigen 19. Alpen-Etappe über 185 Kilometer schon weit vor dem Ziel mehr als 15 Minuten verloren.
Der wie entfesselt fahrende Froome feierte in Bardonecchia zwei Tage vor dem Finale in Rom im Ziel der Königsetappe seinen zweiten Tagessieg bei der diesjährigen Italien-Rundfahrt.
Der bisherige Spitzenreiter Simon Yates erlebte einen schwarzen Tag und verlor fast 40 Minuten im Gesamtklassement.
Der Deutsche Maximilian Schachmann, der am Donnerstag seinen ersten Etappensieg bei einer großen Landesrundfahrt gewonnen hatte, hatte nichts mit der Entscheidung zu tun.
Froome hatte die Attacke angekündigt
"Das Rennen ist noch nicht vorbei", hatte Froome vor der Etappe gesagt und eine Attacke am berühmten Colle delle Finestre angedeutet. Die mit 18,5 km Länge und einer maximalen Steigung von 14 Prozent härteste Bergwertung des Tages, die zudem über nicht asphaltierte Straßen führte, wurde nach rund hundert Kilometern tatsächlich zur Schlüsselstelle.
Froomes Sky-Team preschte in berüchtigter Manier an der Spitze des Feldes vor und zermürbte die Konkurrenz. Während Dumoulin zunächst noch den Kontakt hielt, bekam Yates massive Probleme und fiel immer weiter zurück.
Nachdem sein letzter Helfer ermüdet die Arbeit einstellen musste, attackierte Froome etwa 80 Kilometer vor dem Ziel und zog davon. Am Gipfel des Finestre hatte Froome schon knapp 40 Sekunden Vorsprung auf eine fünfköpfige Gruppe um Dumoulin herausgefahren, die er in einer halsbrecherischen Abfahrt ausbaute.
Auf sich allein gestellt, nahm Froome den langen Weg ins Ziel in Angriff und machte weiter Sekunde um Sekunde gut. Auch die Bergwertungen in Sestriere sowie die deutlich schwierigere im Ziel in Bardonecchia hielten Froome nicht auf.