Handball-EM Deutschland bleibt im Rennen
Ljubljana - Deutschland gewann am Dienstagabend gegen Tschechien mit 37:27 (19:12) und hat in der Hauptrundengruppe 2 als Tabellendritter nun 3:3 Punkte auf seinem Konto. Vor 3300 Zuschauern in der "Hall Tivoli" waren die Lemgoer Florian Kehrmann (9 Tore) und Daniel Stephan (8/davon 4 Siebenmeter) beste Werfer im deutschen Team.
Durch den eigenen Erfolg gegen Tschechien und den 27:20 (14:11)-Sieg der Slowenen gegen Serbien-Montenegro kann Deutschland nun erstmals aus eigener Kraft das Halbfinale erreichen und ist nicht mehr auf fremde Hilfe angewiesen, wie im Fall der siegreichen Gastgeber geschehen. Mit zwei Erfolgen gegen Spitzenreiter Slowenien (Mittwoch um 20.30 Uhr) und Ungarn (Donnerstag um 18.30 Uhr) hätte das deutsche Team die Medaillenrunde erreicht. Bei einer Niederlage gegen Slowenien wäre Deutschland draußen.
Serbien-Montenegro (2:4 Punkte), das noch gegen Ungarn und Tschechien spielt, besitzt nur geringe Chancen auf die Runde der letzten vier. Tschechien (0:6 Punkte), auch im zehnten Länderspiel gegen Deutschland nacheinander sieglos, hat das Halbfinale und die damit verbundene Chance auf die direkte Qualifikation für die WM 2005 verpasst. Der Tabellenzweite Frankreich hat nach dem 29:21 (14:8)-Sieg gegen Ungarn mit 5:1 Punkten guten Chancen auf Gruppenplatz eins oder zwei.
"Die Tschechen waren nicht so bissig wie in den Vorrundenspielen", sagte Brand, der angesichts der Überlegenheit und der vorentscheidenden Aufgabe am Mittwoch gegen Slowenien etlichen Stammkräften längere schöpferische Pausen gönnte. "Wir haben von Anfang an das Spiel klar dominiert. Insofern war es ein leichtes Spiel", so der Bundestrainer.
Baur musste Turnier vorzeitig beenden
Brand musste auf den etatmäßigen Kapitän Markus Baur verzichten. Der Lemgoer, der von seinem Vereinskollegen Stephan als Mannschaftsführer vertreten wurde, trat mit einer Meniskusverletzung am Dienstag die Heimreise an und wird bereits am Mittwoch operiert. Für den zuvor besten deutschen Torschützen wurde kurzfristig Steffen Weber von der SG Kronau/Östringen nachnominiert.
In der Hauptrundengruppe 1 setzte sich Kroatien mit 28:26 (16:11) gegen Schweden durch und behielt mit 6:0 Punkten seine weiße Weste. Die Skandinavier (2:4 Punkte) haben nur noch theoretische Chancen auf den Halbfinal-Einzug. Die Schweiz (0:6 Punkte) unterlag Spanien (2:4 Punkte) mit 24:26 (13:13). Russland verlor gegen Dänemark mit 31:36 (15:19). Beide Teams haben nun 4:2 Punkte.
Deutschland - Tschechien 37:27 (19:12)
Deutschland: Fritz (THW Kiel), Ramota (TBV Lemgo) - Hens (HSV Hamburg/7), Weber (SG Kronau/Östringen), Dragunski (VfL Gummersbach/1), Immel (SG Wallau-Massenheim), Schwarzer (TBV Lemgo/7), Petersen (THW Kiel), Zerbe (TBV Lemgo/2), Zeitz (THW Kiel), Jansen (HSV Hamburg/3), Stephan (TBV Lemgo/8/4), Kehrmann (TBV
Lemgo/9)
Tschechien: Galia, Musil - Nocar (5/1), Bruna (5), Hruby (2), Zemanek (1), Kraus, Kubes, Jicha 1(), Filip (3/1), Farar, Berka (7), Radcenko (2), Juricek
(1)
Schiedsrichter: Hansson/Olsson (Schweden)
Zuschauer: 3300
Strafminuten: 6 / 14