Kurioser Rechtsstreit Stehpaddler beschäftigen den Cas

Stehpaddler im Hafen von Dana Point, Kalifornien (USA)
Foto: Mark Rightmire/ dpaSie bevölkern in den vergangenen Jahren immer mehr Seen und Flüsse. Selbst vor Stadttouren durch Hafenbecken schrecken sie nicht zurück. Die Rede ist von Stehpaddlern. Die Trendsportart, die sich seit 2015 auch in Deutschland stetig wachsender Verbreitung erfreut, vereint das Surfen mit dem Paddeln. Auf einem Surfbrett stehend bewegt man sich dabei mithilfe eines Paddels fort.
Mit welcher Sportart hat die "Zwittersportart" Stehpaddeln aber mehr gemein - dem Surfen oder dem Kanufahren? Mit dieser Frage setzt sich nun mit dem Internationalen Sportgerichtshof Cas die oberste Sportgerichtsbarkeit auseinander. Der Surf-Weltverband Isa stellt sich auf den Standpunkt, dass er bereits seit einigen Jahren offizielle Stehpaddel-Wettbewerbe organisiert. Zudem sorge der Einsatz eines Surfbretts dafür, dass die Sportart in seinen Verantwortungsbereich falle.
Die Internationale Kanu-Föderation (ICF) argumentiert hingegen, dass der Gebrauch des Paddels automatisch eine Zugehörigkeit zum ICF mit sich bringe. Isa-Präsident Fernando Aguerre sagte: "Bis zum letzten Jahr hat das ICF keinerlei Interesse gezeigt. Erst seit wir versucht haben, das Stehpaddeln in das Programm für die Jugendolympiade in Buenos Aires (2018) aufzunehmen", habe der Konkurrenzverband Ansprüche angemeldet. Der ICF versuche nun von der Popularität der Sportart zu profitieren. "Wir sind daher froh, dass der Fall nun vor dem Cas ist", sagte Aguerre.
Bei der Sommerolympiade in Tokio 2020 werden erstmals auch Medaillen im Surfen vergeben. Sollte zukünftig das Stehpaddeln ebenfalls zu einer olympischen Sportart ernannt werden, dürfte die Sportart weiteren Zulauf erfahren - und der zuständige Dachverband mit erheblichen Mehreinnahmen rechnen.