
Fotostrecke: Schulterniederlage für eine Sportart
Olympia Iran und USA kämpfen gemeinsam ums Ringen
Hamburg - Das drohende Olympia-Aus für das Ringen führt bei den politisch verfeindeten Nationen Iran und USA zu bemerkenswerter Solidarität. Zwei Tage vor dem Freistil-Weltcup in Teheran bestätigte Zeke Jones, Nationalcoach der amerikanischen Freistilringer, der iranischen Nachrichtenagentur MEHR, dass beide Länder gemeinsam für den Olympia-Status des Traditionssports kämpfen würden.
"Der Ringersport hat stets Völker zusammengebracht und politische Probleme gelöst, wie jetzt wieder zwischen dem Iran und den USA", sagte Jones. "Iran und die USA könnten der Welt beweisen, wie wertvoll Ringen für Olympia ist, und dafür sorgen, dass die Entscheidung der IOC-Exekutive für ein Olympia-Aus revidiert wird." Auch der russische Verband will sich der Allianz anschließen.
Die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hatte in der vergangenen Woche die Empfehlung ausgesprochen, Ringen aus dem Olympia-Programm von 2020 an streichen zu lassen. Daraufhin war eine große Protestwelle ausgebrochen, der Präsident des Ringer-Weltverbandes Fila legte sein Amt nieder. Zudem wurde eine Krisengruppe gebildet, die mit Hilfe von Marketingagenturen eine Strategie erarbeiten soll, wie Ringen als Sportart weiter entwickelt werden kann.
Die IOC-Vollversammlung wird im September in Buenos Aires endgültig beschließen, welcher der sieben olympischen Ersatzkandidaten (Baseball/Softball, Klettern, Karate, Rollschuhsport, Squash, Wakeboarden, Wushu) nachrückt oder ob Ringen seinen Olympia-Status doch behalten darf.