

Hamburg - Das jahrelange Training und die großen Belastungen des Leistungssports haben ihrem Körper zugesetzt: Wegen Knieproblemen verkündete Anni Friesinger-Postma am Mittwoch ihr Karriereende. "Natürlich ist dieser Schritt nicht einfach, aber ich freue mich jetzt auch auf die Aufgaben, die vor mir liegen, und werde diese mit vollem Elan angehen", heißt es in einer Mitteilung der 33-Jährigen.
Damit ist Friesingers Traum von einer Teilnahme an der Einzelstrecken-WM im März 2011 in ihrem Heimatort Inzell geplatzt. "Wer mich kennt, weiß, dass ich alles dafür gegeben habe, um bei der WM in Inzell noch einmal am Start stehen zu können", so Friesinger. "Ich muss jetzt aber anerkennen, dass es mein Kniegelenk nicht zulässt, weiter Hochleistungssport zu betreiben."
Mit drei Olympiasiegen und 16 Weltmeistertiteln ist Friesinger eine der erfolgreichsten Sportlerinnen Deutschlands. Nach einer Operation am rechten Knie im März hatte sie schnellstmöglich mit der Reha begonnen. Doch in den vergangenen Wochen habe sich gezeigt, dass eine verantwortungsvolle Behandlung keine weiteren Höchstbelastungen des Kniegelenks mehr zulässt.
Friesingers Arzt Volker Smasal unterstützte die Entscheidung: "Ich habe als Arzt die Verantwortung, dass meine Patientin Anni Friesinger-Postma nach dem Leistungssport noch ein funktionstüchtiges Gelenk und in den kommenden Jahren Spaß am Leben hat", sagte Smasal.
Nach Gesprächen mit ihrem Arzt, ihrer Familie und ihrem engstem Vertrautenkreis habe sich Friesinger-Postma schließlich zum Rücktritt entschieden. "Ich freue mich im Interesse ihrer Gesundheit und Familie über ihre Entscheidung, die leistungssportliche Karriere zu beenden", sagte Smasal: "Ich wünsche Anni für ihre private und berufliche Zukunft nur das Beste."
Zuletzt war Friesinger bei den Olympischen Winterspielen von Vancouver am Start. Nach enttäuschenden Ergebnissen im Einzel gewann sie im Teamwettbewerb die Goldmedaille. Vor allem ihr Einsatz im Halbfinale wird in Erinnerung bleiben: Im Rennen gegen die USA hatte sie den Einzug ins Finale perfekt gemacht, indem sie die letzten Meter völlig entkräftet über das Eis schlitterte, irgendwie noch einen Fuß vor den Körper brachte - und so einen hauchdünnen Vorsprung von 23 Hundertstelsekunden ins Ziel rettete.
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