Doppeltes Edelmetall für die DLV-Leichtathletinnen: Siebenkämpferin Jennifer Oeser sicherte sich die Silbermedaille bei der Leichtathletik-WM - und ließ sich auch von einem Sturz im 800-Meter-Rennen nicht aufhalten. Ebenfalls Zweite wurde Nadine Kleinert im Kugelstoßen.
Hamburg - Erfolgreicher Abend für die Damen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV): Zunächst gewann Siebenkämpferin Jennifer Oeser erstmals nach zwölf Jahren bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften eine Medaille für Deutschland. Fast zeitgleich sicherte sich Nadine Kleinert ebenfalls Silber im Kugelstoßen.
Kugelstoßerin Kleinert: Drittes WM-Silber ihrer Karriere
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Mit 6493 Punkten lag die 25-jährige Oeser hinter Weltmeisterin Jessica Ennis (Großbritannien) die mit 6731 Punkten eine neue Weltjahresbestleistung erreichte. Bronze ging an die Polin Kamila Chudzik (6471).
Um ein Haar hätte Oeser das fast sichere Edelmetall noch verpasst, als sie im abschließenden 800-Meter-Lauf bei 350 Metern zu Fall kam. Sie berappelte sich aber und erkämpfte in 2:14,34 Minuten noch den Silberrang. "Ich wusste, dass mich nur ein Sturz würde stoppen können. Und da lag ich dann auch schon. Ich habe mich aufgerappelt und bin nur noch gerannt", sagte Oeser nach dem Wettkampf.
Julia Mächtig kam in der Endabrechnung mit 6265 Punkten auf Rang neun. Aufgeben musste Lilli Schwarzkopf wegen einer Fersenverletzung. Als letzte deutsche Siebenkämpferin hatte Sabine Braun 1997 in Athen Gold bei einer Leichtathletik-WM gewonnen.
Ebenfalls auf dem zweiten Platz landete Kugelstoßerin Nadine Kleinert. Eine Weite von 20,20 Metern bedeuteten persönliche Bestleistung für die 33-Jährige und ihr viertes WM-Edelmetall nach zweimal Silber 1999 und 2001 sowie Bronze 2007.
"Ich wollte alles in die ersten drei Versuche legen, weil die Konzentration weg ist, wenn Usain Bolt einläuft", sagte Kleinert mit Blick auf das Spektakel um den
100-Meter-Lauf der Männer. "Vor allem freue ich mich für meinen Trainer, wir sind zusammen durch dick und dünn gegangen"
Im vergangenen Herbst hatte Kleinert einen Abstecher zum Boxen gewagt, war aber dann doch zu ihrer Lieblingssportart zurückgekehrt. "Ich hänge doch zu sehr am Kugelstoßen, deshalb konnte ich nicht aufhören", sagte sie über ihr Comeback.
Der Titel ging an die Olympiasiegerin und Titelverteidigerin Valerie Vili aus Neuseeland, die mit 20,44 Metern die Konkurrenz im Griff hatte. Bronze holte die Chinesin Lijiao Gong mit 19,89 Metern. Bereits am Samstag hatte Ralf Bartels Bronze im Kugelstoßen gewonnen.