Margaret Court Tennislegende sorgt mit Kampf gegen gleichgeschlechtliche Ehe für Proteste

Margaret Court (1970)
Foto: Margaret Court / APDie australische Tennis-Ikone Margaret Court hat mit ihren Kommentaren zu gleichgeschlechtlicher Ehe für Empörung gesorgt. Die 24-malige Grand-Slam-Siegerin hatte in einer christlichen Radiosendung davon gesprochen, dass der Tennissport "voll von Lesben" sei und man zwar nicht gegen "diese Leute" sei, ihnen aber "helfen" wolle. Transgender-Kinder bezeichnete Court als "Werk des Teufels".
Zuvor hatte Court ihren Boykott gegen die australische Fluglinie Qantas angekündigt. Der Grund: Geschäftsführer Alan Joyce hatte sich für die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe in Australien stark gemacht. "Ich glaube an die Ehe als Vereinigung zwischen Mann und Frau, wie in der Bibel festgeschrieben", schrieb Court, die seit Jahren als christliche Laienpredigerin aktiv ist, in einem Brief an Joyce.
Ihre Haltung sorgt für Unverständnis und Protest in Teilen der Tennis-Szene: Die lesbische frühere Weltklassespielerin Martina Navratilova fordert, den Namen der "Margret-Court-Arena", dem zweitgrößten Platz im Melbourne Park, zu ändern oder den Platz zu boykottieren. Dieser Court wird jedes Jahr im Januar bei den Australian Open genutzt.

Margaret Court (2015)
Foto: Vincent Thian/ AP"Wenn die Profis zu dem Entschluss kommen, dass der Name geändert werden soll, dann muss das aber vor dem Turnier nächstes Jahr geschehen", sagte der Weltranglistenerste Andy Murray, der ansonsten Probleme befürchtet. Der 30-Jährige zeigte sich verwundert über Court: "Ich kann nicht verstehen, warum jemand damit Probleme hat, wenn sich zwei Menschen lieben und heiraten. Egal, ob es zwei Männer, zwei Frauen oder Mann und Frau sind."
Sowohl der australische Tennis-Verband als auch der Betreiber der Anlage im Melbourne Park haben sich von den Court-Aussagen distanziert. Die ehemalige US-Open-Siegerin Samantha Stosur sagte zu den Ausführungen ihrer Landsfrau Court: "Jeder kann seine Meinung haben, aber ich teile die von Margaret nicht. Die gleichgeschlechtliche Ehe sollte es auch in Australien geben."