Uefa-Chef Platini tritt zurück

Michel Platini
Foto: DENIS BALIBOUSE/ REUTERSMichel Platini ist im Kampf um die Aufhebung seiner Sperre gescheitert und tritt von seinem Amt als Uefa-Präsident zurück. Der Internationale Sportgerichtshof CAS in Lausanne reduzierte zwar die Fifa-Strafe von sechs auf vier Jahre. In einer persönlichen Erklärung teilte der Franzose mit, sein Amt an der Spitze der Uefa aufzugeben.
Der Verband wird vorerst keinen Interimsnachfolger für Platini benennen. "Das Exekutivkomitee wird am 18. Mai in Basel die weiteren Schritte diskutieren, darunter auch die Terminierung eines Wahl-Kongresses. In der Zwischenzeit wird es keinen Interimspräsidenten geben", teilte die Uefa mit.
"Ich nehme die Entscheidung des CAS zur Kenntnis, erachte sie allerdings als eine große Ungerechtigkeit", schreibt Platini darin. Die Entscheidung verhindere es, bei der nächsten Wahl zum Fifa-Präsidenten anzutreten. Platini weiter: "Wie mit den nationalen Verbänden der Uefa vereinbart, trete ich vom Amt des Uefa-Präsidenten zurück, um nun vor den Schweizer Gerichten den Kampf um Gerechtigkeit voranzutreiben."
Seine kurze Erklärung endet mit folgenden Worten: "Das Leben hatte für mich immer schöne Überraschungen parat. Nun habe ich die Zeit, diese zu erleben."
Die Schweizer Justiz hatte im September 2015 ein Strafverfahren gegen den damaligen Fifa-Chef Joseph Blatter eröffnet. Hintergrund war ein fragwürdiger Millionendeal mit Platini aus dem Jahr 2011. Laut Blatter und Platini handelte es sich um eine verspätete Honorarzahlung für Platinis Fifa-Arbeit in den Jahren 1998 bis 2002.
Am 21. Dezember sperrte die Fifa-Ethikkommission Blatter und Platini jeweils für acht Jahre. Später wurden die Strafen auf sechs Jahre reduziert.
"Die Kammer ist nicht überzeugt von der Rechtmäßigkeit der Zahlung", heißt es in der CAS-Mitteilung. Zudem soll Platini von der Verlängerung eines Altersvorsorgeplans profitiert haben, "zu der er nicht berechtigt war". Die Kammer halte eine lange Sperre "im Lichte der Spitzenfunktion von Herrn Platini, der Abwesenheit jeglicher Reue und des Einflusses dieser Sache auf den Ruf der Fifa" für gerechtfertigt. Die Entscheidung der Richter sei einstimmig erfolgt.
Blatters Fall soll in diesem Monat ebenfalls noch vor dem CAS verhandelt werden.