Mixed Zone Teams schließen Williams aus, ARD und ZDF drohen Reiterverband

Ärger für Williams: Wegen der Einschreibung für die Saison 2010 ist das Team von Nico Rosberg aus der Teamvereinigung ausgeschlossen worden. Die öffentlich-rechtlichen Sender fordern vom Pferdesportverband Konsequenzen aus Dopingvorwürfen.

Hamburg - Als Reaktion auf die erfolgte Einschreibung für die Saison 2010 ist der Rennstall von Sir Frank Williams mit sofortiger Wirkung aus der Teamvereinigung Fota ausgeschlossen worden. Dieser Ausschluss sei allerdings nur vorläufig, teilte Williams mit. "Auch wenn die Fota-Entscheidung bedauerlich ist, so ist sie doch nachvollziehbar", sagte Frank Williams nach dem Rauswurf. Man sei ein Rennteam, dessen einziges Geschäft die Formel 1 sei, sagte der Teamchef weiter und bat um Verständnis: "Wir haben schließlich Verpflichtungen gegenüber Partnern und Angestellten. Daher stand unsere Nennung für die kommende Saison außer Frage."

Williams-Pilot Rosberg: Ärger mit der Fota

Williams-Pilot Rosberg: Ärger mit der Fota

Foto: DPA

Williams ist mit seiner Haltung in der Formel 1 isoliert. Im seit Monaten andauernden Streit mit dem Automobil-Weltverband Fia um eine geplante Budgetgrenze für 2010 hatten Ferrari, BMW, Toyota, Renault und Red Bull mit dem Ausstieg aus der Königsklasse gedroht. Diese Teams wollen ohne eine Einigung mit der Fia die noch bis zum 29. Mai laufende Einschreibefrist verstreichen lassen.

Dem Pferdesport droht bei anhaltenden Dopingproblemen das Aus im Fernsehen. ARD und ZDF wollen die anstehenden Verhandlungen über die Verlängerung des TV-Vertrages aufgrund der aktuellen Enthüllungen vorerst aussetzen. "Wir warten, wie die FN mit diesen Dingen umgeht", sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky. "Es ist eindeutig, dass wir gerne Aufklärung hätten." Nach dem Doping-Urteil für Christan Ahlmann hatte das Geständnis von Ludger Beerbaum über den Umgang mit Medikamenten für Wirbel gesorgt.

Der deutsche Profi-Radstall Milram und sein Mannschaftsarzt Marc Schmidt stehen möglicherweise vor der Trennung. Schmidt bestritt zwar, in Dopingpraktiken verwickelt zu sein und reagierte damit auf Äußerungen des zurückgetretenen Tour-Dritten Bernhard Kohl. Der "Süddeutschen Zeitung" sagte Schmidt jedoch, er sei "am Boden zerstört". Es sei besser für ihn und Milram, "wenn sich nun die Wege trennen". Nach Informationen des Blattes wurde bei Milram über eine Vertragsauflösung diskutiert.

Nach Kohls TV-Auftritt am Montagabend war Schmidt vom Milram-Team vorsorglich von der Bayern-Rundfahrt abgezogen worden, die am Mittwoch begann. Schmidt betonte in der "Thüringer Allgemeinen", er habe keine Dopingmittel besorgt, weitergeleitet oder selbst verabreicht. Ein teamgesteuertes Doping beim einstigen Gerolsteiner-Team, für das er zuvor tätig war, habe es "definitiv nicht" gegeben. Gegen ihn selbst seien bisher weder von Sportlern noch von Dritten Vorwürfe erhoben worden, erklärte der Mediziner.

Unterdessen ist der niederländische Rabobank-Radrennstall um den derzeitigen Giro-Führenden Dennis Mentschow im Zuge der Humanplasma-Affäre in das Visier der österreichischen Anti-Doping-Ermittler geraten. Das Bundeskriminalamt hat Kontakt zum Team aufgenommen. "Wir habe unsere vollste Kooperation zugesagt", sagte Rabobank-Sprecher Luuc Eisenga. Man habe keine Erkenntnisse, dass ein Teammitglied mit Humanplasma zu tun gehabt hätte.

Die Handball-Bundesliga hat mit ungewohnten Zuschauer-Problemen bei ihrem All Star Game in Berlin zu kämpfen. Für das Schaulaufen zum Saisonausklang zwischen einer hochkarätigen Liga-Auswahl und der deutschen Nationalmannschaft am 7. Juni in der Max-Schmeling-Halle sind erst 5000 der 8500 Eintrittskarten verkauft. "Wir haben damit mehr zu kämpfen als in früheren Jahren", sagte Frank Bohmann, Geschäftsführer des Liga-Verbandes HBL.

ruf/sid/dpa
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