

Das ist neu
Für Motorradfans geht am Wochenende eine Leidenszeit zu Ende: In Doha (Katar) startet am Sonntag die 14. MotoGP-Saison. In 18 Rennen gilt es vor allem den Dominator der vergangenen zwei Jahre zu schlagen: Marc Márquez. Auf Regeländerungen wurde vor dieser Saison weitestgehend verzichtet. Die wohl sichtbarste Neuerung ist die Rückkehr zweier Traditionsteams: Suzuki und Aprilia kehren nach zweijähriger Abstinenz in die MotoGP zurück. Dabei verfolgen die beiden Teams unterschiedliche Strategien.
Rückkehr der Traditionsteams
Dabei setzt der italenische Hersteller Aprilia auf zwei sehr erfahrene Fahrer. Alvaro Bautista und Marco Melandri kommen gemeinsam auf 13 Jahre MotoGP-Erfahrung. Suzuki verfolgt hingegen andere Pläne. Mit Maverick Vinales, 20, verpflichtete der japanische Rennstall einen Piloten, der in der MotoGP bislang noch keinerlei Erfahrungen sammeln konnte. Sein Teamkollege Aleix Espargaró fuhr in der vergangenen Saison mit Yamaha immerhin einmal aufs Podium.
Diesen Mann gilt es zu schlagen
Was der FC Bayern München in der Fußball-Bundesliga ist, ist Marc Márquez mit Honda in der Moto-GP. An ihm wird aller Voraussicht nach auch in der kommenden Saison kein Weg vorbeiführen. Der 22-jährige Spanier, der erst vor zwei Jahren sein Debüt in der MotoGP gab und auf Anhieb Weltmeister wurde, stellte 2014 einen neuen Rekord auf: In 13 von 18 Rennen überquerte der Honda-Pilot die Ziellinie als Erster. Das gelang nicht einmal Motorrad-Legende Valentino Rossi (Yamaha). Der sechsfache Weltmeister geht in seine zwölfte MotoGP-Saison. Für ihn gilt es zunächst einmal, den zweiten Platz aus der Vorsaison zu verteidigen.
Rossis Teamkollege Jorge Lorenzo, sowie Dani Pedrosa zählen ebenfalls zum erweiterten Favoritenkreis. Ein Fünkchen Hoffnung für ein wenig mehr Spannung besteht dennoch. Bei Testfahrten schien das lange Zeit nicht konkurrenzfähige Team von Ducati mithalten zu können. Beim letzten Test vor zwei Wochen auf dem Losail Cirucit, wo am Sonntag auch der WM-Auftakt stattfinden wird, hatte Andrea Dovizioso die Nase vorn.
Deutscher Fahrer als Außenseiter
Ambitionierten Fahrern wie Sandro Cortese (Moto2) blieb der Aufstieg in die höchste Rennklasse bislang verwehrt. So ruhen im deutschen Lager mal wieder alle Hoffnungen auf Stefan Bradl. Der 25-Jährige, der in der MotoGP immer noch auf seinen ersten Sieg wartet, musste LCR-Honda nach der letzten Saison verlassen. Sein Wechsel zum Forward Racing Team ist nicht mit allzu großen Hoffnungen verbunden. Vermutlich wird er sich noch weiter hinten einreihen müssen als im vergangenen Jahr, als er am Ende Platz neun belegte. Bradl muss seine Ziele zurückschrauben, ein Platz unter den besten Zehn wäre schon ein Erfolg.
18 Strecken, 14 Länder
Nicht nur die Formel-1-Fahrer legen im Flugzeug große Strecken zurück. Europa, Asien, Australien, Nord- und Südamerika. Auf fünf von sechs Kontinenten macht die MotoGP halt. Elf von 18 Rennen finden in Europa statt, vier davon im Mutterland des Motorradsports: Spanien. Auf eine neue Rennstrecke dürfen sich die Fans in dieser Saison allerdings nicht freuen. Traditionell findet am 12. Juli der große Preis von Deutschland am Sachsenring statt, ehe sich die Fahrer in eine vierwöchige Sommerpause verabschieden. Am 8. November wird dann im spanischen Valencia der Weltmeister gekürt.
Marc Márquez hat in dieser Saison die Chance, den Titelhattrick perfekt zu machen. Das gelang vor ihm nur Rossi, der zwischen 2002 und 2005 viermal in Folge Weltmeister wurde.
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Der große Favorit auf den Titel: Marc Márquez gewann in der vergangenen Saison 13 von 18 Rennen und kann in dieser Saison den Titelhattrick perfekt machen.
Valentino Rossi war 2014 erster Verfolger von Márquez. Der sechsfache Weltmeister will in diesem Jahr an alte Erfolge anknüpfen. In erster Linie gilt es aber, den zweiten Platz zu verteidigen.
Auf 26 Siege kommt Dani Pedrosa in seiner langen MotoGP-Karriere. Seit 2001 fährt er für Honda und konnte in der höchsten Rennklasse noch nie Weltmeister werden.
Jorge Lorenzo ist der dritterfolgreichste Pilot der Geschichte. 33 Siege und 85 Podiumsplätze stehen zu Buche. Er gehört zum erweiterten Favoritenkreis.
Der einzige deutsche Fahrer im Feld ist Stefan Bradl. Vor der Saison wechselte er von Honda zum Forward Racing Team. Titelchancen hat er in diesem Jahr wieder nicht. Ein Platz unter den besten Zehn wäre bereits ein Erfolg.
Aprilia ist zurück. Nach zweijähriger Abstinenz kehr der italienische Hersteller zurück in die MotoGP. Mit Alvaro Bautista bauen sie auf einen erfahrenen Piloten, der bereits auf fünf Jahre in der höchsten Rennklasse zurückblicken kann.
Auch Suzuki kehrt zurück auf die große Bühne. Die Japaner vertrauen dabei auf die Dienste des Spaniers Aleix Espargaró. Für den ganz großen Wurf wird es in dieser Saison wohl noch nicht reichen. Espargarós Teamkollege ist der erst 20-jährige Debütant Maverick Vinales.
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