Neue D'hont-Vorwürfe "Jan hat Epo genommen, hundert Prozent sicher"
Hamburg - "Jan hat Epo genommen und Wachstumshormone, hundert Prozent sicher", sagte der ehemalige Betreuer des Team Telekom heute in den "Tagesthemen" in der ARD. "Jan muss auch wie Riis, Aldag und die anderen in der Mannschaft sagen, wie es gewesen ist", sagte D'hont mit Verweis auf die jüngsten Doping-Geständnisse von Ullrichs ehemaligen Teamgefährten Rolf Aldag und Bjarne Riis. "Wenn Jan weiter schweigt, wäre das ganz schlecht für ihn."
Der Tour-de-France-Sieger von 1997 äußert sich seit Monaten nicht zu den schweren Anschuldigungen. Auch sein Manager Wolfgang Strohband blieb am Abend bei dieser Haltung, als er in einem Telefonat mit dem Sportinformationsdienst eine Stellungnahme zu den erneuten Anschuldigungen ablehnte.
Der Belgier Jef D'hont hatte Ende März im Interview mit dem SPIEGEL systematisches Doping im Team Telekom in den neunziger Jahren offengelegt. Daraufhin hatten zahlreiche ehemalige und aktive Athleten, unter ihnen Erik Zabel, Epo-Doping eingestanden (Video...). Zudem gaben im Zuge der Enthüllungen die ehemaligen Teamärzte Lothar Heinrich und Andreas Schmid von der Uniklinik Freiburg ihre Verwicklung in systematisches Doping zu. Fast alle Behauptungen D'honts wurden von den Beteiligten eingestanden.
Der damalige Teamchef Walter Godefroot hatte gestern in einer Pressekonferenz jedoch abgestritten, jemals vom systematischen Doping in seinem Team gewusst zu haben. Deshalb könne er auch nichts zu den Anschuldigungen gegen Ullrich sagen. "Ob Jan etwas zu erklären hat, muss er entscheiden", so der Belgier.
bri/sid