Peyton Manning hört auf
Der Sheriff gibt den Stern ab
Einer der Großen des Sports tritt ab: Wenige Wochen nach seinem zweiten Super-Bowl-Titel hat Peyton Manning sein Karriereende verkündet. Keiner warf den Football besser als er. Menschlich bleiben Zweifel.
Peyton Manning beendet wie erwartet seine Karriere in der NFL. Nach 18 Jahren als Profi hört der Quarterback der Denver Broncos auf. Sein letztes Spiel bleibt somit Super Bowl 50 im Februar, als er durch einen Sieg über die Carolina Panthers seinen zweiten Titel holte.
Die Broncos bestätigten am Sonntag, dass Manning im Alter von 39 Jahren aufhört. Manning hält zahlreiche NFL-Rekorde. Kein Quarterback hat in seiner Karriere mehr Pass-Yards geworfen, niemand mehr Touchdownpässe akkumuliert. Der "Sheriff", wie er genannt wurde, ist auch bis heute der einzige Quarterback, der mit zwei verschiedenen Teams die Super Bowl gewann. 2007 hatte er den Titel mit den Indianapolis Colts errungen, bevor es im vergangenen Februar auch mit den Broncos klappte.
Manning stammt aus einer Football-Familie. Sein Vater Archie spielte ebenfalls 13 Jahre in der NFL, sein jüngerer Bruder Eli ist immer noch bei den New York Giants aktiv und hat mit diesen auch schon zwei Super-Bowl-Ringe erobert. So brillant die Karriere des Manns aus Louisiana war, so deutlich blieben seine Leistungen in der abgelaufenen Saison hinter seiner besten Zeit zurück.
Statistisch gesehen war es sogar das schwächste Jahr seiner Karriere, und der Triumph im Finale gegen Carolina ging weniger auf seine Leistung als auf die der überragenden Defensive der Broncos zurück.
Mannings Ruf hatte in diesem Winter durch zwei Anschuldigungen Schaden genommen. Ein Bericht des Fernsehsenders Al-Jazeera USA hatte im Dezember die Behauptung aufgestellt, dass Manning über seine Ehefrau Ashley illegale Wachstumshormon-Präparate bezogen haben soll. Ehemalige Studentinnen der Universität von Tennessee, an der Manning studierte und ein Star-College-Spieler war, haben zudem Anklage erhoben. Sie behaupten, dass sexuelle Übergriffe von Football-Spielern an der Universität unter den Teppich gekehrt wurden. Auch Manning soll in solche Vorfälle verwickelt gewesen sein.
Sportlich allerdings steht das Vermächtnis Mannings, der durch den charakteristischen und anscheinend sinnlosen Ruf "Omaha" vor fast jedem Spielzug gefeiert und verlacht wurde, außer Frage. Mit ihm hört einer der besten Pass-Quarterbacks der Football-Geschichte auf. Ob der Mensch Manning ähnlich positiv erinnert werden wird, bleibt abzuwarten.