Olympia 2008 Reiter holen drittes Gold für Deutschland

Goldener Tag für die deutschen Olympioniken in China: Die Vielseitigkeitsreiter triumphieren im Mannschaftswettbewerb und holen das dritte deutsche Gold. Der Erfolg stand schon vor dem letzten Ritt fest. Auch im Einzel ist noch eine Goldmedaille möglich.

Hongkong - Die deutschen Vielseitigkeitsreiter haben bei den Olympischen Spielen die Mannschaft-Goldmedaille gewonnen. In der Besetzung Hinrich Romeike mit Marius, Ingrid Klimke mit Abraxxas, Peter Thomsen mit The Ghost of Hamish, Andreas Dibowski mit Butts Leon und Frank Ostholt mit Mr. Medicott wurde das Quintett am Dienstag in Hongkong zum dritten Mal nach 1936 und 1988 Team-Olympiasieger.

Vielseitigkeitsreiter Romeike, Pferd Marius: Gold für Deutschland

Vielseitigkeitsreiter Romeike, Pferd Marius: Gold für Deutschland

Foto: DDP

Nach Dressur, Geländeritt und Springen lag die deutsche Equipe mit 166,10 Punkten vor Australien (171,20) und Großbritannien (185,70). Bereits vor dem letzten Ritt von Romeike stand der Erfolg fest.

Nullrunden von Ostholt mit Mr. Medicott und Dibowski mit Butts Leon hatten den Weg geebnet, doch dann hatte Klimke mit Abraxxas einen Abwurf. Sie hätte schon das Gold perfekt machen können, aber "das wusste ich gar nicht". Sie war mit dem Ritt dennoch "total happy", weil ihr Pferd noch sehr unerfahren ist: "Er hat einen Super-Job gemacht." Ein Abwurf der Australier sorgte dennoch davor, dass der Sieg schon vor Romeikes Ritt feststand.

Klimke erinnerte an ihren Vater Reiner, der vor exakt 20 Jahren in Seoul mit der Dressurmannschaft seine sechste und letzte Goldmedaille geholt hatte.

" Ich bin super-glücklich", schwärmte Ostholt, der als zweiter deutscher Reiter die erste fehlerfreie Runde schaffte. "Es ist ein aufregendes Gefühl", sagte der 32-Jährige, der unter Druck stand, weil vor ihm auch die Australierin Sonja Johnson mit Jaguar ohne Strafpunkt geblieben war. "Man weiß ja nie, was nach drei Tagen noch passiert."

Dem Quintett gelang das Happy End vier Jahre nach der unglücklichen Pleite von Athen - als das deutsche Team seine Medaillen vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas wieder verlor. Die traurige Hauptdarstellerin dieser tränenreichen Handlung, die wegen einer Verletzung ihres Pferdes nicht nominierte Bettina Hoy, war eine der ersten Gratulantinnen. "Sie gehört weiter zu uns. Sie hat uns hier immer geholfen, wenn es ging", sagte Klimke.

"Ich freue mich unheimlich. Ich gönne es ihnen von Herzen", sagte Hoy, die vor vier Jahren versehentlich zweimal über die Startlinie geritten war. Sie hatte diese Unachtsamkeit aber nicht bemerken können, weil die Zeitnahme nicht funktionierte. Anschließend gab es Proteste der Konkurrenten und das Cas-Urteil, das die deutschen Reiter als "große Ungerechtigkeit" empfanden, wie Romeike noch heute betont.

Er liegt ebenso wie Klimke noch aussichtsreich im Rennen um das Gold im Einzel-Wettbewerb. "Das machen wir gleich noch mal so", sagte Klimke, nachdem Romeike ins Ziel gekommen war. Romeike und Klimke gehen als Erste und Zweite in die Einzel-Entscheidung ab 16.45 Uhr MEZ.

all/dpa

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten