Schwimmen
Phelps holt Gold und Rekord, deutsche Staffel Vierte
Neuer Rekord für Michael Phelps: Der US-Schwimmstar gewann Gold mit der Staffel, dazu Silber über 200 Meter Schmetterling. Mit nun 19 Medaillen holte der 27-Jährige mehr Medaille als jeder andere Athlet in der Geschichte der Sommerspiele. Das deutsche Team verpasste Bronze denkbar knapp.
Hamburg - Schwimm-Superstar Michael Phelps war mit 14 Goldmedaillen bereits der erfolgreichste Olympionike in der Geschichte der Sommerspiele, jetzt hat er auch die meisten Medaillen. Mit der US-Staffel holte er über 4x200 Meter Freistil sein 15. Gold, zuvor hatte er Silber über 200 Meter Schmetterling gewonnen. Mit nun insgesamt 19 Medaillen zog Phelps an der ehemaligen sowjetischen Kunstturnerin Larissa Latynina vorbei.
Als Schlussschwimmer der US-Staffel musste der 27-Jährige einen großen Vorsprung nur noch nach Hause bringen. Das gelang dem Superstar souverän in 6:59,70 Minuten vor Frankreich (7:02,77 Minuten) und China (7:06,30). Das deutsche Team zeigte eine starke Leistung, lag lange auf Medaillenkurs. Nachdem Biedermann auf Rang drei liegend an Dimitri Colupaev übergeben hatte, schob sich dieser sogar noch auf den zweiten Platz vor. Dann fielen Tim Wallburger und Clemens Rapp aber zurück.
In 7:06,59 Minuten schlug Rapp knapp hinter dem chinesischen Schlussschwimmer Sun Yang an, der über 400 Meter Freistil Gold geholt hatte. "Die Enttäuschung war kurz ganz groß, aber ein vierter Platz bei Olympia ist ganz gut, das kann sich sehen lassen", sagte Rapp.
Phelps verschenkte Gold auf seiner Paradestrecke
Dem Deutschen Schwimm-Verband (DSV) drohen nun die ersten medaillenlosen Sommerspiele seit 80 Jahren. Ein solches Debakel kann wohl nur Britta Steffen verhindern. Am Mittwoch startet sie über 100 Meter Freistil, über diese Strecke hatte sie 2008 in Peking Gold gewonnen.
Phelps hatte über 200 Meter Schmetterling zunächst enttäuscht. Der US-Amerikaner musste sich auf seiner Paradestrecke erstmals seit zwölf Jahren bei einem großen Wettkampf geschlagen geben. In 1:53,01 Minuten blieb ihm nur Platz zwei. Damit verpasste es Phelps, als erster Schwimmer zum dritten Mal in Folge auf derselben Strecke Gold zu holen.
Gold holte sich der Südafrikaner Chad Le Clos (1:52,96 Minuten). Phelps hatte bis kurz vor Ende des Rennens geführt, dann aber den Anschlag verpatzt, so dass Le Clos vorbeiziehen konnte. Bronze ging an Takeshi Matsuda aus Japan (1:53,21).
Über 200 Meter Freistil der Frauen holte Allison Schmitt aus den USA Gold. Die 22-Jährige schwamm in 1:53,61 Minuten neuen olympischen Rekord. Silber ging an 400-Meter-Olympiasiegerin Camille Muffat aus Frankreich (1:55,58 Minuten) vor der Australierin Bronte Barratt (1:55,81).
Die deutschen Schwimmer Marco Koch und Christian vom Lehn sind im Halbfinale über 200 Meter Brust hingegen ausgeschieden. Vom Lehn gelang in 2:10,50 Minuten nur die zwölftbeste Zeit, Koch war als 13. knapp langsamer (2:10,73). Als Schnellster erreichte Michael Jamieson aus Großbritannien den Endlauf (2:08,20).