Fast vier Stunden lang duellierten sich Jo-Wilfried Tsonga und Milos Raonic in London. Es war das bisher längste Tennisspiel in der Olympia-Geschichte. Der Franzose siegte, obwohl sein Gegner mehr Punkte holte.
Hamburg - Das gab es noch nie: Die beiden Tennisprofis Jo-Wilfried Tsonga und Milos Raonic haben bei den Sommerspielen einen neuen olympischen Rekord aufgestellt. In der zweiten Runde standen sie sich 3:56 Stunden gegenüber, es ist die längste Partie in der bisherigen Geschichte der Spiele.
6:3, 3:6, 25:23 siegte der Franzose Tsonga, der damit ins Achtelfinale einzog. Die beiden aufschlagstarken Kontrahenten stellten dabei zudem Rekorde für die meisten Spiele in einem Satz und in einer Partie auf.
Kurios: Der 21 Jahre alte Kanadier Raonic war in den meisten Statistiken besser. Er holte insgesamt zwei Punkte mehr (180 zu 178), schlug mehr Asse (23 zu 17) und Gewinnschläge (74 zu 60). Doch zum Schluss zählt nur das Ergebnis, und da hatte der 27-jährige Tsonga das bessere Ende für sich. Er trifft nun auf den Spanier Feliciano López oder auf Juan Mónaco aus Argentinien. Der einzige deutsche Tennisspieler Philipp Petzschner war bereits in der zweiten Runde des Männer-Wettbewerbs ausgeschieden. Bei den Damen haben hingegen Sabine Lisicki, Angelique Kerber und Julia Görges das Achtelfinale erreicht.
Es ist nicht der erste Rekord, der auf der Anlage des All England Lawn Tennis and Croquet Club aufgestellt wurde. Auf den Plätzen wird jährlich das Wimbledon-Turnier ausgetragen. Dort hatte John Isner gegen Nicolas Mahut über insgesamt drei Tage hinweg nach elf Stunden und fünf Minuten Spielzeit mit 70:68 im fünften Satz triumphiert. Dabei wurden diverse Bestmarken gebrochen.