Olympia 2016 Brasilien unterließ Dopingtests bei Top-Athleten

Gastgeber Brasilien hat im vergangenen Monat keinen seiner besten Sportler Dopingtests unterzogen. Die Welt-Anti-Doping-Agentur nennt dieses Vorgehen "inakzeptabel".
Die olympischen Ringe vor dem Maracanã-Stadion

Die olympischen Ringe vor dem Maracanã-Stadion

Foto: David Goldman/ AP

Ausrichter Brasilien hat im Monat vor den Olympischen Sommerspielen bei seinen führenden Athleten keine Dopingtests mehr vorgenommen. Dies bestätigte die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) der britischen Zeitung "The Times".

Die Wada spricht angesichts dieser Erkenntnisse von "inakzeptablen" Zuständen. Die Organisation sei von ehemaligen Chefs der nationalen Anti-Doping-Agentur Brasiliens davon unterrichtet worden, dass das Sportministerium des Landes bei einigen Top-Athleten unangemeldete Kontrollen gestoppt habe, hieß es.

Das Ministerium gab zu, dass zwischen dem 1. und 24. Juli keine Tests vorgenommen worden seien, bestritt jedoch jegliches Fehlverhalten. Demnach hätten keine Tests gemacht werden können, weil dem Anti-Doping Labor in Rio die Akkreditierung entzogen worden sei.

"Wir haben dem Sportministerium und dem Chef der brasilianischen Anti-Doping-Agentur einen Brief geschrieben, in dem wir unserer Beunruhigung Ausdruck verliehen und verlangt haben zu erfahren, warum die Tests eingestellt wurden", sagte der stellvertretende Wada-Chef Rob Koehler der "Times". Die Antwort auf das Schreiben sei jedoch "nicht befriedigend" ausgefallen, führte Koehler weiter aus: "Die Erklärung, dass es wegen personeller Wechsel beim Ministerium und der Agentur so gekommen sei, war für uns inakzeptabel."

lst/sid
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