Hamburg Olympia-Kritiker scheitern mit Unterschriftensammlung

Schlappe für die Olympiagegner in Hamburg: Bei einer Unterschriftensammlung kamen nicht genügend Stimmen zusammen, deshalb wird es nun keine Stellungnahme der Kritiker im offiziellen Informationsheft geben. Eine Möglichkeit gibt es aber noch.
Olympiakritisches Plakat: Kein Text der Gegner im Informationsheft?

Olympiakritisches Plakat: Kein Text der Gegner im Informationsheft?

Foto: Daniel Bockwoldt/ dpa

Mit einer Unterschriftensammlung wollten einige Mitglieder der Initiative "NOlympia" dafür sorgen, dass eine achtseitige Stellungnahme der Olympia-Kritiker Bestandteil des offiziellen Informationshefts zur Abstimmung am 29. November wird. Doch daraus wird nichts, weil nicht genügend gültige Stimmen zusammengekommen sind.

10.000 Stimmen hätten gezählt werden müssen, nach eigenen Angaben hatten die Olympia-Kritiker vor einer Woche 10.240 Stimmen abgegeben. Das Landeswahlamt ließ jedoch nach einer offiziellen Überprüfung laut "Hamburger Abendblatt " nur 7674 Stimmen zu, weil viele Unterschriften etwa von Menschen abgegeben wurden, die nicht in Hamburg wahlberechtigt sind.

"Es war keine offizielle 'NOlympia'-Aktion, sondern eine Initiative einiger Mitglieder", sagt "NOlympia"-Sprecher Florian Kasiske SPIEGEL ONLINE. "Das Vorhaben war von vornherein sehr ambitioniert." Innerhalb von nur drei Wochen hatten die Olympiagegner die nötigen Stimmen sammeln wollen. Kasiske kritisierte zudem das für einen Abdruck nötige Verfahren. "Der Text musste schon vor der Unterschriftensammlung fertig sein. Das ist bei der sich täglich verändernden Nachrichtenlage natürlich schwierig."

Hamburg hat Anfang September sein Bewerbungsschreiben für die Olympischen Spiele 2024 zum IOC geschickt, Mitbewerber um die Austragung des Sportevents sind Los Angeles, Paris, Rom und Budapest. Ende November gibt es in der Hansestadt allerdings noch ein Referendum, ob sich Hamburg tatsächlich bewerben soll. Vorher will die Regierung noch die aus ihrer Sicht voraussichtlichen Kosten veröffentlichen.

Nach Informationen des "Hamburger Abendblatts" soll es in dem offiziellen Informationsheft möglicherweise trotzdem einen Text von Olympiagegnern geben. Demnach laufen Gespräche zwischen dem rot-grünen Senat und der Volksinitiative "Stop Olympia". Die Bürgerschaft will demnach aus Fairnessgründen einen olympiakritischen Text aufnehmen. Die Bürgerschaft muss diesem Vorhaben jedoch noch zustimmen.

bka
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