London 2012 Olympia-Aus für Totilas und Rath

Er wird nicht mehr rechtzeitig fit: Der am Pfeifferschen Drüsenfieber leidende Dressurreiter Matthias Rath hat einen Rückschlag erlitten. Jetzt musste der 27-Jährige den geplanten Start bei den Olympischen Sommerspielen mit Wunderpferd Totilas absagen.
Pferd Totilas, Reiter Rath: Kein Start bei den Olympischen Sommerspielen

Pferd Totilas, Reiter Rath: Kein Start bei den Olympischen Sommerspielen

Foto: Friso Gentsch/ dpa

Hamburg - Matthias Rath und Totilas verpassen die Olympischen Sommerspiele. Der am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankte 27 Jahre alte Dressurreiter wird nicht in London (27. Juli bis 12. August) starten können. Das teilte die Deutsche Reiterliche Vereinigung am Rande des CHIO in Aachen mit.

Nach vorübergehender gesundheitlicher Besserung habe Rath einen Rückfall erlitten. "Die heutige Auswertung seiner Blutwerte lassen auch in absehbarer Zeit keine körperliche Belastung zu. Eine weitere Vorbereitung auf die Olympischen Spiele und ein möglicher Start in London wären mit einem zu hohen gesundheitlichen Risiko verbunden", sagte Mannschaftsarzt Manfred Giensch.

Rath reagierte enttäuscht. "Es war mein großer Traum, mit diesem einmaligen Pferd und dieser tollen jungen Mannschaft für Deutschland bei den Olympischen Spielen an den Start zu gehen", sagte er.

Ursprünglich war erst für Freitag eine Entscheidung erwartet worden. Eine Abordnung des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) sollte nach Kronberg fahren, um sich vor Ort ein Bild vom Leistungszustand des Traumduos zu verschaffen. Bis zuletzt hatte die gesamte Équipe gehofft, gebangt, gezittert - umsonst.

Olympia-Kader wird am Sonntag bekannt gegeben

Wie es nun weiter geht, entscheidet sich am Sonntag. Dann wird am letzten Tag des CHIO das Aufgebot für den Saisonhöhepunkt bekanntgegeben. Die Mannschaft von Bundestrainer Jonny Hilberath hatte beim Nationenpreis eine erfolgreiche Generalprobe gezeigt und mit dem möglichen Olympia-Kader souverän den Sieg geholt.

In London geht es auch um die Fortsetzung einer deutschen Regentschaft: Seit Silber 1972 in München hat Deutschland bei Olympia mit Ausnahme der Boykott-Spiele 1980 in Moskau stets Mannschaftsgold in der Dressur gewonnen und damit eine der längsten Siegesserien im internationalen Sport aufgestellt. "Man braucht schon drei Paare", sagte Roeser, "die konstant jenseits der 80 Punkte holen."

Totilas und Rath waren als Teil dieses Trios fest eingeplant. Zwar hatte das teuerste Dressurpferd der Welt unter Rath in den vergangenen zwei Jahren nicht überzeugt, gehört aber immer noch zu den deutschen Spitzenpferden.

leh/sid
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