
Historische Olympia-Sportarten: Früher war mehr Tennis
Historische Olympia-Sportarten Als der IOC-Chef ein Gedicht schrieb und sich dafür die Goldmedaille verlieh
Vor mehr als 100 Jahren holte ein Däne eine Bronzemedaille im Schwimmen, obwohl er knapp 20 Meter weniger als der Viertplatzierte absolvierte und dafür auch noch deutlich länger brauchte. Nach 28,5 Metern und 90 Sekunden tauchte Peder Lykkeberg auf, er wurde Dritter im Unterwasserschwimmen.
Bei den Sommerspielen 1900 in Paris war diese Disziplin zum ersten Mal olympisch - und auch zum letzten Mal. 14 Athleten aus Frankreich, Dänemark, dem Deutschen und dem Österreichischen Kaiserreich bekamen zwei Punkte für jeden zurückgelegten Meter und einen weiteren Punkt für jede Sekunde, die sie unter Wasser absolvierten. So gewann der Franzose Charles de Vendeville vor seinem Landsmann André Six, obwohl beide 60 Meter geschwommen waren. Denn Vendeville tauchte erst drei Sekunden später auf.
Unterwasserschwimmen ist eine von vielen Sportarten, die im Rückblick exotisch wirken und bei Olympischen Spielen längst nicht mehr vorstellbar sind. Am selben Tag, an dem diese Disziplin entschieden wurde, sprangen übrigens zehn Schwimmer in Paris in die Seine. Sie ermittelten den Goldmedaillengewinner über 200 Meter Hindernis. Sogar ein Sackhüpf-Wettbewerb fand einmal statt (1904), allerdings außer Konkurrenz. Es fehlte die Anerkennung durch das Internationale Olympische Komitee (IOC).
Offiziell olympisch, und das sogar recht lange, und in fünf verschiedenen Disziplinen war hingegen: die Kunst. Die geringe Begeisterung der Künstler für die olympische Kunst sorgte dafür, dass sich der IOC-Chef zum Auftakt selbst zum Olympiasieger machte - für ein von ihm unter Pseudonym geschriebenes Gedicht.
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