Radsport Winokurow droht Prozess wegen Bestechung

Gekaufter Sieg oder Freundschaftsdienst? Ex-Radprofi Alexander Winokurow wird vorgeworfen, den Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich nur gewonnen zu haben, weil er einem Konkurrenten Geld zahlte. Der Kasache bestreitet dies.
Ex-Radprofi Winokurow: Klassiker-Sieg gegen Geld?

Ex-Radprofi Winokurow: Klassiker-Sieg gegen Geld?

Foto: A0173 epa belga Eric Lalmand/ dpa

Der ehemalige Radprofi Alexander Winokurow und der aktuell noch aktive Alexander Kolobnew müssen sich vor einem Gericht in Lüttich wegen Korruptionsverdachts verantworten. Die belgische Staatsanwaltschaft wirft den beiden übereinstimmenden Medienberichten zufolge vor, 2010 den Ausgang des Frühjahrs-Klassikers Lüttich-Bastogne-Lüttich zugunsten Winokurows abgesprochen zu haben.

Aufgedeckte Zahlungen von 50.000 und 100.000 Euro von Winokurow an Kolobnew und ein offen gelegter E-Mail-Verkehr erhärteten den Verdacht der Manipulation. Die Schweizer Zeitschrift "L'Illustre" hatte 2011 berichtet, Winokurow habe dem Russen 150.000 Euro geboten, wenn er ihn gewinnen lasse. Winokurow war acht Monate zuvor nach einer Dopingsperre in den Rennbetrieb zurückgekehrt.

Winokurow und Kolobnew hatten sich 2010 in dem ältesten noch ausgetragenen Eintagesrennen vom Rest des Feldes abgesetzt. Wenige Hundert Meter vor dem Ziel riss der Kasache dann eine Lücke, die der damals 37-Jährige bis ins Ziel nicht mehr abgab.

Die beiden Beschuldigten bestreiten, dass das Rennen abgesprochen worden und dafür Geld geflossen sei. Die Zahlungen seien ein "Freundschaftsdienst für einen in Not geratenen Arbeitskollegen" gewesen, hatte Winokurow mehrfach erklärt.

Sollten der heutige Astana-Manager Winokurow und Katusha-Profi Kolobnew schuldig gesprochen werden, drohen ihnen bis zu drei Jahren Gefängnis und Geldstrafen in einem hohen sechsstelligen Bereich. Der zuständige Richter wird bis zum 15. Oktober entscheiden, ob der Prozess tatsächlich eröffnet wird.

krä/dpa
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