Uruguays Sensationssieg bei Rugby-WM "Niemand kennt uns. Niemand beachtet uns. Das ändert sich ab heute"

Vor vier Jahren schied Uruguay bei der Rugby-WM sieglos aus, Spielpunktebilanz: 30:226. In Japan hat das Team nun für die erste große Überraschung des Turniers gesorgt.
Uruguays Gaston Mieres und Juan Rombys: Seismisches Resultat

Uruguays Gaston Mieres und Juan Rombys: Seismisches Resultat

Foto: Peter Cziborra / REUTERS

Vier Jahre lang habe man an nichts anderes gedacht, als daran, diese Spiele zu gewinnen, sagte Esteban Meneses.

Meneses ist Coach des Rugby-Nationalteams von Uruguay, er bezog sich auf die Partien bei der gerade laufenden Weltmeisterschaft in Japan. Nachdem Uruguay nun sein erstes WM-Spiel hinter sich hat, ist klar: Das mit dem Gewinnen hat geklappt. Und das ist die bislang größte Überraschung bei der WM.

Die zum Teil aus Amateuren bestehende Auswahl aus Uruguay bezwang am Mittwoch Fidschi 30:27 und feierte den größten Erfolg ihrer Geschichte. Fidschi mag ein kleiner Inselstaat sein, im Rugby aber, dem Nationalsport, ist man aktuell die Nummer zehn in der Welt.

"Das ist surreal, das ist überragend", sagte Uruguays Felipe Berchesi, der in Kamaishi 15 Punkte erzielte und zum Spieler des Duells gewählt wurde. Die Nachrichtenagentur Reuters beschrieb das Resultat als "seismisch".

"Bewiesen, dass wir auch große Gegner schlagen können"

Vor vier Jahren verlor Uruguay bei der WM in England sämtliche Partien, darunter die gegen Fidschi (15:47). Die Spielpunktebilanz der WM: 30:226. Damals standen vier Profispieler im Uruguay-Kader, sonst waren da nur Amateure. Seither hat sich viel getan, mehrere Athleten spielen in den USA, bei der WM in Japan tritt die Nation mit 18 Profis an.

Kapitän Juan Manuel Gaminara wirkte nach dem Sieg über Fidschi sichtlich bewegt. "Heutzutage ist es im professionellen Rugby einfacher, einen Spieler aus dem Pazifik denn einen Uruguayer zu verpflichten. Wir haben genauso motivierte Spieler, aber weil uns niemand kennt, beachtet uns auch niemand wirklich. Das ändert sich heute", sagte der 30-Jährige, der selbst noch in Uruguay spielt: "Wir haben bewiesen, dass wir auch große Gegner schlagen können."

Am Sonntag tritt Uruguay als nächstes gegen Georgien an. Noch so ein Spiel, an das man vier Jahre lang gedacht habe.

mon/dpa/Reuters
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