Brief an die Wada Russland räumt systematisches Doping ein

Lange hat man sich in Russland gegen die Vorwürfe verwahrt. Kommt jetzt die Kehrtwende? Erstmals hat das Land bei der Welt-Anti-Doping-Agentur flächendeckendes Doping zugegeben.
Dopingproben

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Foto: CHRISTINNE MUSCHI/ REUTERS

Russland hat in einem Schreiben an die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) zum ersten Mal systematisches Doping eingestanden. "Die ernsthafte Krise, die den russischen Sport belastet hat, wurde von inakzeptablen Manipulationen des Antidopingsystems verursacht, die von Untersuchungen unter der Federführung der Wada und des IOC aufgedeckt wurden", heißt es in einem Brief, aus dem die französische Sportzeitung "L'Équipe" zitiert.

"Im Namen der Organisationen, die wir vertreten, bedauern wir aufrichtig diese in Russland aufgetretenen Manipulationen und Praktiken", heißt es in dem Schreiben, das der russische Sportminister Pawel Kolobkow und der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees, Alexander Schukow, unterzeichnet haben sollen.

Mit dem Doping-Eingeständnis erfüllt Russland eine wesentliche Wada-Bedingung zur Aufhebung der im November 2015 verhängten Suspendierung der Nationalen Antidopingagentur. Von der Wiederaufnahme der Arbeit der Rusada hängt die komplette Rückkehr Russlands in den Weltsport ab. Auch der Leichtathletik-Weltverband hatte die Funktionsfähigkeit der Rusada zur Bedingung für das Ende der Sperre des Landesverbandes gemacht.

In dem Schreiben wird zudem betont, dass Russland die Lehren aus dem durch den 2016 von der Wada durch den McLaren-Report dokumentierten umfangreichen Dopingskandal gezogen habe. "Wir möchten Ihnen versichern, dass alle betroffenen Organisationen die notwendigen Maßnahmen ergriffen haben, um die Einhaltung der Antidopingregeln zu ermutigen und zu fördern", heißt es in dem Brief. "Bedeutende Reformen sind im Gange, und wir sind zuversichtlich, dass sie den Antidopingkampf in unserem Land wirksamer machen werden."

aha/dpa

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