Kandidatenturnier zur Schach-WM
Showdown zwischen Caruana und Karjakin
Da waren es nur noch zwei: Nach einer überraschenden Niederlage von Viswanathan Anand wird der Herausforderer von Weltmeister Magnus Carlsen wohl Fabiano Caruana oder Sergej Karjakin heißen.
Sergej Karjakin ist nur einen Tag nach seiner Niederlage gegen Viswanathan Anand zurück auf Platz eins der Tabelle. Der Russe führt das Klassement beim Kandidatenturnier zur Schach-WM mit sieben Punkten aus zwölf Partien gleichauf mit Fabiano Caruana an. Zwei Runden vor Schluss der Veranstaltung in Moskau hat Karjakin es selbst in der Hand, sich zum Herausforderer von Weltmeister Magnus Carlsen zu küren: Am Montag würde ihm mit Weiß ein Remis gegen Caruana vermutlich zum Turniersieg reichen.
Karjakin hatte am Karfreitag mit den weißen Steinen wenig Mühe mit dem letztplatzierten Bulgaren Wesselin Topalow. Fast schon sensationell unterlag dagegen Anand dem zuvor enttäuschenden Hikaru Nakamura. Nach einer starken Eröffnung gewann der Amerikaner in nur 26 Zügen und nahm Anand damit die Chance, zum dritten Mal in Folge gegen Carlsen um den WM-Titel zu kämpfen.
Die dramatischste Partie trug sich zwischen Caruana und Lewon Aronjan zu. Der junge Amerikaner spielte mit Weiß und hätte mit einem Sieg die alleinige Führung übernommen. Aber Caruana geriet im Mittelspiel in die Defensive. Aronjan übersah sogar einen möglichen Gewinnzug, bevor die beiden Spieler sich nach je 67 Zügen und fast sieben Stunden Spielzeit auf Punkteteilung einigten.
In der vierten Partie zwischen Anish Giri und Pjotr Swidler hatten beide Spieler keine Chancen mehr auf den Gesamtsieg. Dennoch dauerte die Begegnung fast sechseinhalb Stunden, bevor man sich remis trennte.
Nach einem letzten Ruhetag wird das Kandidatenturnier am Ostersonntag mit der vorletzten Runde fortgesetzt. Dabei hat Caruana, der mit Weiß gegen Pjotr Swidler antritt, die etwas leichtere Aufgabe als Karjakin, der gegen Aronjan nachziehen muss.