Schwerer Unfall
Alinghi rammt deutschen Tornado-Weltmeister
Der Aufprall war Hunderte Meter weit zu hören: Roland Gäbler hat in Istanbul beim dritten Lauf zur Extreme Sailing Series einen spektakulären Crash erlebt. Das Boot des Tornado-Weltmeisters wurde vom ehemaligen America's-Cup-Sieger Alinghi gerammt und schwer beschädigt.
Hamburg - Alinghi, das Team des ehemaligen America's-Cup-Gewinners aus der Schweiz, raste bei stark böigem Wind um 19 Knoten mit maximaler Geschwindigkeit in den Backbord-Rumpf des deutschen Olympia-Bronze-Gewinners von 2000.
Der französische Alinghi-Steuermann Tanguy Cariou näherte sich ohne Vorfahrt mit Wind von Backbord der Luvmarke und musste zahlreichen Katamaranen im elf Boote umfassenden Feld ausweichen. Nur an Gäbler kam er nicht mehr vorbei. Er erwischte ihn mit seiner Backbord-Bugspitze im hinteren Bereich des Rumpfes. "Ein Crash, so wie wir ihn bisher nicht erlebt haben", sagte Gäbler geschockt.
Der laute Aufprall war noch 500 Meter weit entfernt zu hören. Auf beiden Schiffen gingen Crewmitglieder über Bord, verletzt wurde dabei offenbar niemand. "Es krachte so laut. Mir blieb der Atem stehen. Unser Bowman Nicolas Hinard fiel über den vorderen Beam und schwamm unter dem Boot. Er war weg. Das Ruder hatte ihn getroffen", sagte Gäbler. "Ich war auf dem Weg, ins Wasser zu springen, um ihn zu retten. Die Angst schoss mir durch den Körper. Doch er tauchte wieder zwischen uns und Alinghi auf. Er lachte. Zum Glück", so der 47-Jährige.
Beide Kats waren so schwer beschädigt, dass sie aus dem Rennen genommen werden mussten. Der Kat von Gäbler weist ein großes Loch auf. Bei Alinghi sind Bug und -Spriet in Mitleidenschaft gezogen worden. Das Unglück ist für den besten deutschen Katamaransegler besonders ärgerlich, weil er am dritten Tag im Feld der America's-Cup-Anwärter um das Team New Zealand und Artemis und mit einem zweiten, vierten und sechsten Platz sehr gut unterwegs war.