Schwimm-EM
Koch schwimmt zu Gold, Hausding triumphiert erneut
Erfolgreicher Tag für die deutschen Schwimmer bei der Heim-EM in Berlin: Marco Koch war über 200 Meter Brust nicht zu stoppen. Wasserspringer Patrick Hausding sicherte sich seine dritte Goldmedaille.
Schwimmprofi Koch:
Neuer deutscher Rekord über 200 Meter
Foto: JOHN MACDOUGALL/ AFP
Hamburg - Marco Koch hat den deutschen Beckenschwimmern bei den Europameisterschaften in Berlin die erste Goldmedaille beschert. Der WM-Zweite gewann über 200 Meter Brust mit deutschem Rekord von 2:07,47 Minuten. Zweiter wurde der schottische Jahresweltbeste Ross Murdoch (2:07,77 Minuten), der Litauer Giedrius Titenis sicherte sich Bronze (2:08,93). Der 24-jährige Koch verbesserte seine fünf Jahre alte Bestmarke aus der Ära der Hightech-Anzüge um 86 Hundertstelsekunden.
Von Beginn an führte Koch das Rennen an und rettete in Abwesenheit von Olympiasieger und Weltmeister Dániel Gyurta seinen Vorsprung ins Ziel. Bundestrainer Henning Lambertz war bereits vor dem Rennen voll des Lobes: "Er ist mehrfach im Jahr schnell und holt sich Sicherheit darüber. Wenn du etwas zehnmal machst, und zehnmal geht es gut, bist du dir sehr sicher, dass dieser Weg der richtige ist."
Zuvor hatte Wasserspringer Patrick Hausding seine dritte Goldmedaille in Berlin gewonnen. Nach seinen Siegen vom Ein-Meter-Brett und im Turm-Synchronspringen gewann der 25-Jährige auch das dramatische Finale von drei Metern mit 4,65 Punkten Vorsprung vor dem russischen Olympiasieger Ilja Sacharow. Dritter wurde der Ukrainer Ilja Kwascha. Stephan Feck belegte als zweitbester Deutscher den achten Rang. Das Kunststück von gleich drei Goldmedaillen bei einer EM war zuletzt dem Russen Dimitri Sautin vor 14 Jahren geglückt.
Nach dem verpatzten ersten Sprung war Hausding noch Letzter gewesen und musste sich vom zwölften Platz nach ganz vorn kämpfen. "Ich war sauer auf mich selbst und hab mir gesagt, ich setze meinen Frust in die nächsten Sprünge", so Hausding. Der Plan ging auf: Dank des besseren letzten Sprungs, eines viereinhalbfachen Saltos, fing Hausding mit 487,85 Punkten den bis dahin stets führenden russischen Titelverteidiger Sacharow (483,20 Punkte) noch ab. "Ich habe mich selber übertroffen", sagte der Sieger anschließend.
Hausding darf weiter auf die Einstellung seines EM-Rekords von 2010 mit insgesamt fünf Medaillen hoffen. Der Synchron-Weltmeister geht noch im Turm-Einzel und im Drei-Meter-Synchronspringen an den Start.