Segeln Herrmann und Oehme gewinnen Portimão Global Race

Für die deutschen Hochseesegler Boris Herrmann und Felix Oehme ist es der größte Erfolg ihrer Karriere. Das norddeutsche Duo gewann das Portimão Global Race. Kaum angekommen, hat Herrmann schon die nächste Herausforderung im Blick.

Hamburg - Der in Kiel lebende Herrmann und sein Hamburger Co-Skipper Oehme erreichten am Sonntag um 10.04 Uhr mit ihrer Yacht Beluga Racer den portugiesischen Start- und Zielhafen Portimão. "Es war ein kleines Feld ohne Angstgegner, aber dennoch kein geschenkter Sieg. Wir mussten bis zum Ende kämpfen", sagte Herrmann.

Beluga Racer: Drei Stunden Vorsprung nach 145 Tagen

Beluga Racer: Drei Stunden Vorsprung nach 145 Tagen

Foto: Beluga Offshore Sailing Team

Die 25.890 Seemeilen (fast 48.000 Kilometer) lange Regatta war am 12. Oktober 2008 gestartet worden und wurde zum ersten Male ausgetragen. Das Rennen, das 2011 erneut ausgetragen werden soll, führte über die Zwischenstopp-Häfen Kapstadt (Südafrika), Wellington (Neuseeland), Ilhabela (Brasilien) und Charleston (USA) von und nach Portimão.

Der erste Glückwunsch an Hermann/Oehme kam vom knapp geschlagenen Rivalen. "Es war ein wundervolles Jahr mit den fairsten Gegnern, die man sich wünschen kann", so Felipe Cubillos. Der Chilene war mit seinem Landsmann José Muñoz auf der Desafio Cabo de Hornos unterwegs.

Das Duell der beiden Teams hatte das Rennen geprägt, bei dem nur drei (von sechs) Yachten in der Zweihand-Wertung und eine (von zwei) in der Einhand-Klasse das Ziel erreichten.

Nach 145 Tagen auf See waren die Deutschen auf ihrer zwölf Meter langen Beluga Racer vom Typ Class 40 in der Endabrechnung drei Stunden schneller als die Chilenen. Die Deutschen gewannen drei der fünf Etappen. Die Einhand-Wertung entschied der Belgier Michel Kleinjans mit Roaring Forty für sich.

Damit sorgten Herrmann und sein ebenfalls 28 Jahre alter Partner Oehme für den ersten deutschen Hochsee-Erfolg seit dem Sieg der Zwölf-Mann-Yacht Illbruck im Volvo Ocean Race 2001/2002. Während sich Oehme nach der Rückkehr nach Deutschland seiner Promotion (Maschinenbau) widmen wird, strebt Herrmann nach einem weiteren prestigeträchtigen Erfolg im Segeln.

"Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Ich hoffe und denke, der Teilnahme am Vendée Globe mit diesem Erfolg ein großes Stück näher gekommen zu sein", sagte Herrmann. Die Nonstop-Einhand-Weltumseglung Vendée Globe gilt als härteste Prüfung für Hochseesegler. Ihre nächste Auflage startet im Oktober 2012.

"Das ist mental und physisch noch intensiver, aber ich weiß nach diesem Rennen, dass ich es unbedingt machen will", sagte Herrmann. Zuvor darf sich das Duo aber auf den Empfang im Heimathafen in Hamburg freuen, der für Mitte Juli geplant ist.

ach/dpa

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