Hamburg - Der Veranstalter Aso bestätigte SPIEGEL ONLINE die Absage. Man habe die beteiligten Teams heute Morgen davon unterrichtet. Der Sportdirektor des französischen Fernsehens, Daniel Bilalian, bestätigte dies gegenüber dem Rundfunksender Europe-1. Das sei "ein harter Schlag", so Bilalian, "aber die Vernunft hat gesiegt".
Hintergund der Absage ist eine Reisewarnung der französischen Regierung für Mauretanien, wo Heiligabend vier französische Touristen
ermordet worden waren. Die Tat wurde
Terroristen der al-Qaida zugeschrieben. Drei Tage später waren im Norden Mauretaniens drei Soldaten getötet worden.
Ursprünglich sollte die Rallye morgen in Lissabon gestartet werden, acht der 15 Etappen hätten durch Mauretanien geführt.
"Die Dakar ist abgesagt, denn wir hatten keine Alternative.
Wir sind sehr enttäuscht, dass die Arbeit eines ganzen Jahres von
uns und allen Teilnehmern damit umsonst war", sagte Dakar-Chef Etienne Lavigne.
"Die Rallye-Organisation wurde von uns über das hohe Risiko informiert", sagte Frankreichs Regierungssprecher Laurent Wauquiez. "Das Ministerium hat allen Franzosen von einer Reise nach Mauretanien dringend abgeraten. Was für die französische Bevölkerung gilt, gilt auch für die Organisation der Rallye Dakar."
In der langen Geschichte der Rallye seit 1979 ist es das erste Mal, dass die Veranstaltung aus Sicherheitsgründen komplett abgesagt wird. Bislang waren lediglich einzelne Etappen ausgefallen. So hatte es beispielsweise 2000 eine Luftbrücke gegeben, als die Rallye-Organisatoren wegen Terrorwarnungen vier Etappen im Niger abgesagt und alle Teilnehmer nach Libyen ausgeflogen hatten.