Leichtathletik-WM in Moskau
Holzdeppe holt Gold im Stabhochsprung
Jubel über die deutschen Stabhochspringer: Bei der Leichtathletik-WM in Moskau gewann Raphael Holzdeppe die Goldmedaille, sein Teamkollege Björn Otto holte Bronze - ein historischer Triumph.
Raphael Holzdeppe: Erster deutscher Stabhochsprung-Weltmeister
Foto: Jamie Squire/ Getty Images
Hamburg - Raphael Holzdeppe ist der erste deutsche Weltmeister im Stabhochsprung. Der 23-Jährige vom LAZ Zweibrücken setzte sich am Montagabend in Moskau mit 5,89 Metern vor dem favorisierten Olympiasieger Renaud Lavillenie aus Frankreich durch. Bronze ging an den deutschen Rekordhalter Björn Otto aus Köln mit 5,82 Meter. Malte Mohr aus Wattenscheid wurde Fünfter.
Im Höhenpoker von Moskau behielt Holzdeppe die besseren Nerven und holte den "Air France" genannten Überflieger Lavillenie wieder auf den Boden zurück, nachdem er zuletzt EM-Gold gewonnen und auch bei den Olympischen Spielen in London vor den beiden Deutschen triumphiert hatte. Holzdeppe und Otto sorgten zudem für die erste WM-Medaillen deutscher Stabhochspringer seit 2007, als Danny Ecker Bronze holte. Malte Mohr sprang ebenfalls 5,82 Meter, musste sich wegen der Anzahl seiner Fehlversuche aber mit Platz fünf zufriedengeben.
Holzdeppe und Otto waren in Top-Form nach Russland gereist, sehr selbstbewusst in das Finale gegangen und setzten ihren ewigen Widersacher früh unter Druck. Das zeigte Wirkung. Der 1,76 Meter kleine Lavillenie, der sich auch in brenzligen Situationen sonst immer auf sein Ausnahmetalent verlassen konnte, fand diesmal keine Antwort auf die Attacken.
Der einzige Sechs-Meter-Springer der Saison hielt dem Erwartungsdruck nicht stand und verpasste nach zweimal WM-Bronze sein Ziel, seine beeindruckende Medaillenkollektion zu komplettieren. Insgesamt war es für die Familie Lavillenie kein guter Abend: Renauds kleiner Bruder Valentin war bereits an seiner Anfangshöhe von 5,50 Metern gescheitert.
Holzdeppe war der Siegeswille sofort anzumerken. Die Nummer zwei der Welt begann furios und überquerte bis zu seiner Sieghöhe 5,89 Metern alle Höhen sofort im ersten Versuch. Lavillenie dagegen zeigte schon bei kleineren Höhen ungewohnte Schwächen, doch der Franzose bewies sein großes Kämpferherz, als er die 5,89 Meter im dritten Versuch übersprang.