Geplatztes Rasenturnier Stich kritisiert DTB-Präsident Altenburg hart

Ärger um ein Tennisturnier: Für die zurückgezogene Bewerbung um ein Rasenturnier am Hamburger Rothenbaum hatte DTB-Chef Karl-Georg Altenburg Turnierdirektor Michael Stich verantwortlich gemacht. Der weist die Anschuldigungen nun zurück - und kritisiert den Vorsitzenden hart.
Hamburger Turnierdirektor Michael Stich: Konflikt mit Verband

Hamburger Turnierdirektor Michael Stich: Konflikt mit Verband

Foto: Angelika Warmuth/ dpa

Hamburg - Der Streit zwischen Michael Stich und dem Deutschen Tennis Bund (DTB) geht in die nächste Runde: Der Hamburger Turnierdirektor hat die Anschuldigungen des Verbands, Schuld am Scheitern der Verhandlung über ein Rasenturnier am Rothenbaum zu sein, zurückgewiesen.

Stich ist verärgert über die Worte des Vorsitzenden Karl-Georg Altenburg und kritisierte den DTB-Boss hart. "Ich fühle mich nicht als Sündenbock", sagte Stich dem "Hamburger Abendblatt" im Interview: "Mir persönlich vorzuwerfen, ich würde dem deutschen Tennis schaden, ist deshalb eine Frechheit, die ich mir nicht bieten lassen kann."

Altenburg hatte den Wimbledonsieger von 1991 für das Scheitern eines möglichen Rasenturniers in Hamburg verantwortlich gemacht. "In Gesprächen mit unserem Vertragspartner Michael Stich war kein Ansatz für eine einvernehmliche Lösung erkennbar", hieß es in einer Pressemitteilung des Verbands. "Die Signale, die wir von dem Veranstalter HSE und Turnierdirektor Stich bekommen haben, waren in großer Mehrzahl nicht besonders konstruktiv", hatte der DTB-Präsident gesagt.

Stich sieht die Schuld hingegen beim Verband. "Ich glaube, es liegt daran, dass es beim DTB niemanden gibt, der das Know-how hat, solche Dinge zu Ende zu denken. Herr Altenburg ist einfach nicht im Thema."

Das Sandplatzturnier im Juli sollte ursprünglich durch eine Veranstaltung auf Rasen ersetzt werden. "Der Club an der Alster, der das Erbbaurecht an der Anlage besitzt, hat uns signalisiert, dass für ihn ein Rasenturnier kein Thema ist", sagte Stich.

Der DTB hatte sich ohne das Einverständnis von Turnierdirektor Stich bei der Spielerorganisation ATP um die Ausrichtung im Jahr 2015 beworben. Diese Bewerbung wurde daher kurz darauf wieder zurückgezogen. Stuttgart ist nun der einzige deutsche Bewerber.

Stich betonte zudem, dass die Vorgehensweise des Verbandes dem Sandplatzturnier am Rothenbaum geschadet habe. "Der DTB als unser wichtigster Vertragspartner signalisiert mit seiner Bewerbung, dass er das Turnier schlecht findet. Das tut uns weh, nicht nur in der Außendarstellung, sondern auch bei der Sponsorensuche." Das Turnier am Rothenbaum wird seit 1892 ausgetragen und ist das älteste deutsche Tennisturnier.

asi/sid/dpa
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