Tischtennis Boll wirft Konkurrenz Manipulation vor

Deutliche Kritik des EM-Rekordsiegers: Timo Boll wirft der Konkurrenz vor, dass sie unerlaubte Methoden nutzt, um ihr Spiel zu verbessern. Auch für den Weltverband findet er klare Worte.
Tischtennis-Star Boll: Deutliche Kritik am Weltverband

Tischtennis-Star Boll: Deutliche Kritik am Weltverband

Foto: Malte Christians/ dpa

Tischtennis-Star Timo Boll geht davon aus, dass rund 80 Prozent der Spieler weltweit mit nicht regelkonformen Schlägern spielen. "Die Beläge werden mit Chemikalien nachbehandelt, um den Katapulteffekt beim Schlag zu vergrößern. Das machen nicht nur die Chinesen, das machen auch andere Asiaten und die Europäer", sagte der mehrfache Europameister der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung": "Um das nachzuweisen, müsste man den Belag vom Schläger lösen und ihn ins Labor schicken. Das fordere ich schon lange. Aber das hält der internationale Verband für unzumutbar."

Zudem beklagte er die neu eingeführten Tischtennisbälle. "Die Qualität des Spiels leidet nachhaltig, weil die Spieler verunsichert werden. Manche kriegen einen richtigen Knacks. Die Ballwechsel sind im Schnitt schlechter geworden", so Boll.

Der 34-Jährige hat, wie auch sein Landsmann Dimitrij Ovtcharov, kein Verständnis für die Geduld des Weltverbandes mit den Herstellern: "Es passiert einfach nichts mehr seit vielen Monaten. Wir hören immer wieder, es ginge nicht besser. Ich verstehe nicht, warum die Tischtennisfirmen nicht die Reißleine ziehen, wenn sie für ihr Geld keine Qualität geliefert bekommen."

Die Verbände sollten bei ihren Veranstaltungen auf die Bereitstellung der besten Bälle und nicht auf die höchstmögliche Lizenzsumme achten. "Wir Spieler wären glücklich darüber", sagte Boll.

bam/sid

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