
Tour de France Farrar siegt im Massensprint
- • Giro d'Italia: Belgischer Radprofi stirbt nach Sturz
- • Zweite Tour-Etappe: Schleck und Evans fahren Contador davon
Hamburg - Tyler Farrar hat die dritte Etappe der Tour de France gewonnen. Der 27-Jährige vom Team Garmin-Cervélo entschied das Teilstück über 198 Kilometer von Olonne-sur-Mer nach Redon im Massensprint für sich. Romain Feillu (Vacansoleil) wurde Zweiter, José Joaquín Rojas (Movistar) Dritter. Mark Cavendish vom Team HTC Highroad kam überraschend nicht über Rang fünf hinaus, nachdem es offenbar Probleme bei der Vorbereitung auf den Sprint gegeben hatte.
Doch das war nicht das einzige Problem von Cavendish. Wie Hushovd wurde er nachträglich von einer Sprintwertung disqualifiziert. Hushovd war während des Zwischensprints von seiner Linie abgewichen, Cavendish hatte anschließend versucht, ihn mit dem Kopf abzudrängen. "Ich habe gerade erfahren, dass Thor und ich von der Zwischenwertung disqualifiziert wurden. Ich habe keine Ahnung, weshalb", schrieb Cavendish per Twitter. Der Brite ist damit Neunter in der Sprintwertung, 38 Punkte hinter dem führenden Rojas aus Spanien.
Der siegreiche Farrar gedachte im Ziel mit einer Geste an seinen beim Giro d'Italia verunglückten Freund Wouter Weylandt. Farrar war der beste Freund des im Mai tödlich verunglückten Belgiers Weylandt. "Die letzten zwei Monate waren fürchterlich durch die Geschehnisse um Wouter. Ich hatte mir geschworen, zurückzukommen und ihm etwas zu geben", sagte Farrar, der auf dem Siegerpodest wässrige Augen bekam. "Ich habe die letzten Wochen wie verrückt trainiert, damit es in meinem dritten Tour-Jahr endlich mit einem Etappensieg klappt."
Bei seinem Erfolg bei der Tour de France profitierte Farrar von der starken Arbeit seines Teamkollegen Hushovd, der den Sprint vorbereitete. Hushovd verteidigte das Gelbe Trikot vor seinem schottischen Teamkollegen David Millar und BMC-Fahrer Cadel Evans aus Australien. Er hatte die Führung nach dem Sieg seiner Mannschaft im Team-Zeitfahren auf der zweiten Etappeam Sonntag übernommen.
Neun Kilometer vor dem Ziel war die Flucht beendet
In der Gesamtwertung gab es bei den Favoriten auf den Tour-Sieg ansonsten keine Veränderungen. Titelverteidiger Alberto Contador (Saxo Bank) liegt weiterhin 1:41 Minuten hinter Cadel Evans (BMC) und 1:37 Minuten hinter Andy Schleck (Leopard Trek).
Auf den ersten Kilometern hatte sich bereits eine Ausreißergruppe gebildet. Fünf Fahrer fuhren die meiste Zeit des Tages vor dem Feld. Neben den beiden Franzosen Maxime Bouet (AG2R) und Mickaël Delage (FDJeux), zählten der frühere Milram-Profi Niki Terpstra (Quick Step) sowie die Spanier Rubén Perez (Euskaltel) und José Iván Gutiérrez (Movistar) dazu. Ihr Maximalvorsprung betrug 8:05 Minuten, neun Kilometer vor dem Ziel war die Flucht aber beendet.
Delage holte sich nach 104 Kilometern 20 Punkte für den Sieg im Zwischensprint. Auch Greipels Teamkollege Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) war erfolgreich. Der Etappensieger vom Auftakt kam auf sechs Zähler und zeigte, dass er wohl auch in den nächsten Tagen um das Grüne Trikot kämpfen wird. Die Bergwertung des Tages ging ebenfalls an Delage.
Greipel selbst verpasste bei der Sprintankunft den ersten deutschen Etappensieg bei der Frankreich-Rundfahrt seit zwei Jahren. Der 28-Jährige wurde durch einen Sturz, in den er nicht direkt verwickelt war, gebremst. "600 Meter vor dem Ziel war mein Sprint vorbei", sagte der gebürtige Rostocker. "Ich wurde dann noch Neunter, aber damit kann man keinen Blumentopf gewinnen." Letzter deutscher Etappensieger bei der Tour war Heinrich Haussler, der am 17. Juli 2009 in Colmar gewann. Die vierte Etappe führt am Dienstag (12.50 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) über 172,5 Kilometer von Lorient nach Mûr-de-Bretagne, dem "bretonischen Alpe d'Huez".
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Der Norweger Thor Hushovd vom Team Garmin-Cervélo ging im Gelben Trikot auf die dritte Etappe der 98. Tour de France. Auf 198 Kilometern ging es von Olonne-sur-Mer nach Redon. Schon wenige Minuten...
...nach dem Start bildete sich eine fünfköpfige Ausreißer-Gruppe mit Maxime Bouet (vorne), Niki Terpstra, Rubén Pérez, José Iván Gutiérrez und Mikaël Delage. Mehr als acht Minuten Vorsprung fuhr...
...das Quintett zwischenzeitlich auf das Hauptfeld heraus. Doch die Sprintteams forcierten das Tempo und holten die Ausreißer wieder ein - zum taktisch günstigsten Zeitpunkt kurz vor Redon. Im Zielsprint...
...enttäuschte dann aber das favorisierte HTC-Highroad-Team um Mark Cavendish. Besser machte es Tyler Farrar (Mitte), dessen Schlussspurt von Hushovd angezogen wurde. Der US-Amerikaner...
...hatte somit die beste Ausgangsposition, die er letztlich nutzen konnte. Für den 27-Jährigen war es der erste Erfolg auf einer Tour-Etappe, für sein Team der zweite in Folge nach dem Mannschaftszeitfahren am Sonntag. Zweiter wurde Romain Feillu (l.), dritter José Joaquín Rojas (r.). Bester Deutscher war Sprinter André Greipel auf Rang neun.
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