Umstrittener Radprofi Winokurow soll Sieg bei Klassiker gekauft haben

Schwere Vorwürfe gegen Alexander Winokurow. Der kasachische Radprofi soll nach Medienberichten den Sieg beim Straßenklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich 2010 gekauft haben. Winokurow habe dem Russen Alexander Kolobnew demnach 100.000 Euro gezahlt, damit dieser ihm im Zielsprint den Vortritt lässt.
Astana-Profi Winokurow: Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich gekauft?

Astana-Profi Winokurow: Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich gekauft?

Foto: dapd

Hamburg - Neuer Wirbel um den umstrittenen Radprofi Alexander Winokurow. Das Schweizer Magazin "L'Illustre" berichtet in seiner aktuellen Ausgabe, dass Winokurow dem Russen Alexander Kolobnew 100.000 Euro gezahlt habe, damit dieser ihm beim Radsportklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich im vergangenen Jahr den Sieg überlässt.

Das Magazin beruft sich in seinem Bericht auf angebliche E-Mails zwischen den beiden Fahrern am Tag des Rennens. Außerdem soll Kolobnew ein Konto bei einer Bank in der Schweiz haben, auf das die mutmaßliche Bestechungssumme eingezahlt worden sein soll.

"Dahinter stecken Leute, die meinen Kopf wollen. Ich kann das Gerede über mich nicht akzeptieren", teilte Astana-Profi Winokurow in einer Stellungnahme seines Teams mit. "Es ist doch eigenartig, dass das ein paar Tage nach meiner Ankündigung für das kasachische Parlament zu kandidieren, passiert. Das verletzt meine Privatspähre", teilte der Kasache mit und kündigte an, juristisch gegen das Magazin vorgehen zu wollen.

Winokurow hatte sich beim Klassiker im April 2010 etwa 500 Meter vor dem Ziel problemlos von Kolobnew gelöst und ungefährdet gewonnen. Winokurow bestreitet eine Absprache mit seinem Konkurrenten. "Ich habe sowas niemals getan. Ich habe immer gekämpft für die Siege", sagte der 38-Jährige.

Winokurow war Ende November von Kasachstans Regierungs-Partei Nur Otan als Kandidat für die nächsten Parlamentswahlen nominiert worden. Im September hatte Winokurow seinen Vertrag beim Team Astana verlängert und damit seinen Rücktritt vom zuvor verkündeten Rücktritt erklärt. Eigentlich hatte der 38-Jährige, der 2007 nach einem positiven Dopingtest zwei Jahre gesperrt worden war, seine Karriere nach einem schweren Sturz bei der Tour de France 2011 beenden wollen.

mib/sid
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