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Williams Finalsieg: Spannend, Jay Z und eine strahlende Verliererin

Foto: Facundo Arrizabalaga/ dpa

Wimbledon-Siegerin Williams Auf Augenhöhe mit Steffi Graf

Angelique Kerber träumte vom ersten deutschen Triumph in Wimbledon seit 1996. Am Ende war ihre Gegnerin zu stark - und zog mit einer Tennis-Legende gleich. Alles Wichtige zum Endspiel.

Ausgangslage: Mit Angelique Kerber und Serena Williams standen die beiden besten Spielerinnen im Endspiel. Kerber gab im Turnierverlauf keinen einzigen Satz ab und bezwang auf dem Weg in ihr erstes Wimbledon-Finale unter anderem Simona Halep (Rumänien) und die Schwester ihrer Final-Gegnerin, Venus Williams (USA). Auch Serena hatte wenig Mühe, lediglich in ihrer Zweitrundenpartie gegen Christina McHale hatte die Titelverteidigerin kritische Momente zu überstehen. Insgesamt verbrachte Williams bis zum Finale 12:57 Stunden auf dem Court, Kerber hingegen nur 7:25 Stunden.

Bilanz: Vor dem großen Duell in Wimbledon trafen Kerber und Williams schon siebenmal aufeinander. Die Deutsche gewann davon lediglich zwei Matches, unter anderem das Australian-Open-Finale im Januar. Eine klare Favoritin war nicht auszumachen. Williams hatte das wichtigste Tennis-Turnier der Welt zuvor bereits sechsmal gewonnen. Somit sprach zumindest die Erfahrung für die US-Amerikanerin.

Ergebnis: Williams gewann 7:5, 6:3. Für die 34-Jährige war es bereits der 22. Grand-Slam-Titel. Hier geht es zur Meldung.

Serena Williams und Angelique Kerber

Serena Williams und Angelique Kerber

Foto: Clive Brunskill/ Getty Images

Schlag des Spiels: Immerhin der kam von der amtierenden Australian-Open-Siegerin. Zu Beginn des zweiten Satzes lieferten sich die beiden ein längeres Cross-Duell. Kerber stand weit hinter der Grundlinie und schlug aus der Bedrängnis mit ihrer Rückhand über den höchsten Punkt des Netzes einen Winner.

Der erste Satz: Die Begegnung hielt, was sie versprach. Kerber hielt dem Druck von Williams lange stand. Der Deutschen unterliefen wie schon im gesamten Turnier kaum vermeidbare Fehler, ihre Gegnerin servierte hingegen viele Asse und ermöglichte Kerber keinen einzigen Breakball. Beim Stand von 6:5 für Williams schlug die 34-Jährige dann im Stile einer Weltranglistenersten zu. Den insgesamt fünften Breakball verwandelte sie in einem teilweise hochklassigen und ausgeglichenen ersten Satz.

Der zweite Satz: Verlief aus Kerbers Sicht besonders bitter. Beim Stand von 3:3 holte sich die neue Weltranglisten-Zweite ihren ersten Breakball. Williams antwortete mit zwei Assen und nahm Kerber wenig später das entscheidende Aufschlagspiel ab. Anschließend servierte sie problemlos zum Match. Der 22. Grand-Slam-Titel ihrer Karriere war ihr nicht mehr zu nehmen.

Schlüsselmoment des Spiels: Das Break im zweiten Satz. Williams nutzte die erste Chance, um anschließend zum siebten Titel in Wimbledon zu servieren. Kerber schien danach nicht mehr an ein Comeback zu glauben. Vielleicht war es aber auch eine Statistik, die Kerber ahnen ließ, dass sie verlieren könnte. 19 Mal hatte Williams in einem Grand-Slam-Finale zuvor den ersten Satz gewonnen - 19 Mal gewann sie in der Folge auch das Match.

Hingucker des Spiels: Ein Wimbledon-Finale wird traditionell von zahlreichen A-Promis besucht. Mittlerweile gehört es offenbar auch zum guten Ton, berühmte Personen aus der Film- oder Musikbranche in die eigene Box einzuladen. Williams gab Beyoncé Knowles und Ehemann Jay Z die Chance, ihren historischen Erfolg hautnah mitzuerleben.

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Faktor des Spiels: Einen echten Vorwurf konnte man Kerber nicht machen. Die 28-Jährige rief ihr ganzes Potenzial ab, bereitete Williams zwischenzeitlich Schwierigkeiten und hätte mit etwas Glück auch einen Satz gewinnen können. Doch der Spielstil ihrer Gegnerin passt perfekt zum grünen Untergrund. Wenn Williams derart gut aufschlägt und auch von der Grundlinie solide agiert, ist sie auf Rasen und vor allem in Wimbledon kaum zu bezwingen.

"Mini-Fluch" besiegt: Nach ihrem Erfolg in Wimbledon im vergangenen Jahr stand fest, dass Williams nur noch ein Major-Titel fehlt, um mit Steffi Graf gleichzuziehen. Diese historische Chance schien die US-Amerikanerin etwas zu hemmen. Sie verlor zuletzt zwei Grand-Slam-Finals in Folge. Nun ist sie endlich mit der deutschen Tennis-Legende gleichgezogen.

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Kuriosum des Spiels: Williams hat in ihrer Karriere rund 80 Millionen US-Dollar eingespielt. Wegen des Brexit und dem damit verbundenen Verfall des Pfunds bekommt die Siegerin insgesamt 413.000 US-Dollar weniger, als sie vor dem Referendum bekommen hätte. Sie wird es verkraften können.

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