Minutenprotokoll Das war Tag eins nach Deutschlands WM-Triumph
Das Turnier in Brasilien ist Geschichte, die deutschen WM-Gewinner sind auf dem Weg nach Berlin. Alles Wichtige zum Tag eins nach der Weltmeisterschaft hier zum Nachlesen.

Bester Keeper Neuer, bester Spieler Messi: Ausgezeichnet von der Fifa
Foto: JUAN MABROMATA/ AFP- Herzlich willkommen beim WM-Newsblog@SPIEGELONLINE. Während der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien begleiten wir Sie 24 Stunden, rund um die Uhr, durch den Tag. Bis 9 Uhr mit allen wichtigen Themen aus Deutschland und der Welt, von 9 Uhr an mit allem zur WM.
- Die deutschen Spieler sitzen im Flieger und holen ein wenig Schlaf nach. Und auch wir verabschieden uns an dieser Stelle. Die Kollegen melden sich morgen ab 6 Uhr wieder, dann erfahren Sie alles Wichtige aus der Welt. Und selbstverständlich berichten wir über die Heimkehr unserer Weltmeister und die WM-Party in Berlin.
- Das Stimmungsbild unsres Votes ist eindeutig: Nicht Messi, sondern Thomas Müller hätte Ihrer Meinung nach zum besten Spieler der WM gekürt werden sollen. 39 Prozent der Stimmen hat der Bayern-Spieler bekommen. Platz zwei dieser kleinen Umfrage belegt Kolumbiens James Rodríguez mit 22 Prozent.
- Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit wird die Spieler auf dem Pariser Platz direkt am Brandenburger Tor in Empfang nehmen. Dort tragen sie sich in das Gästebuch der Stadt ein. Dann geht es auf die Hauptbühne vor dem Brandenburger Tor und einen extra gebauten, etwa 30 Meter langen Laufsteg, der durch die Menge der versammelten Fans führt. Die Fanmeile öffnet bereits um 7 Uhr. Wie sehr sich der Zeitplan durch die verspätete Abreise der Mannschaft verzögern wird, ist noch nicht klar.
- Die Technikexperten haben ihr Okay gegeben und die Weltmeister sind nun endlich in der Luft: Kurz vor 23 Uhr mit fast zweistündiger Verspätung startete der Sonderflug LH 2014 - der Siegerflieger - in Rio. Die Ankunft des deutschen Teams am Flughafen Berlin-Tegel wird nun zwischen 10 und 10.30 Uhr erwartet.
- Podolski ließ sich den Spaß nicht verderben, obwohl der Abflug der deutschen Mannschaft alles andere als reibungslos verlief. Die deutschen Fußball-Weltmeister brauchten viel Geduld: Ein Gepäckwagen rammte beim Verladen der letzten Gepäckstücke das Flugzeug und verursachte einen Lackschaden. Auch 90 Minuten nach der geplanten Abflugzeit stand die Maschine noch am Boden.
Die Spieler, Familien, Betreuer und alle Mitreisenden saßen bereits im Flieger, als Pilot Uwe Strohdeicher ankündigte, mit "größtmöglicher Geschwindigkeit zu fliegen", um die Verspätung wieder aufzuholen. Zunächst musste der Schaden jedoch überprüft werden. Zuvor war das Team bereits eine halbe Stunde später als geplant am Flieger eingetroffen. - Löw nannte ihn ein Wunderkind mit Talenten der Dimension Messi. Sein Tor machte ihn zum Helden für ganz Deutschland: Mario Götze. Auch das Goethe-Insititut in München feierte heute den Torschützen.
- Ein Riesen-Weltpokal auf einem italienischen Acker. Für diesen Anblick könnte der Flieger der deutschen Nationalmannschaft doch ruhig mal einen kurzen Schlenker machen. Das Bild stammt von dem italienischen Land-Art-Künstler Dario Gambarin. Er hat auf einem etwa 24.000 Quadratmeter großen Feld in Castagnaro bei Verona den Weltpokal und den Schriftzug "Germany" mit einem Traktor in die Erde gezeichnet. (Foto: dpa)
- Auch ich wünsche Ihnen einen guten Abend. Sie haben wahrscheinlich ebenso wie ich heute schon eine ganze Menge Bilder des Weltpokals gesehen. Aber auch dieses hier?
- Und damit verabschiede ich mich für heute von Ihnen und übergebe das WM-Blog-Ruder an meine Kollegin Mirjam Rüscher. Machen Sie sich einen schönen Feierabend - im wahrsten Sinne des Wortes.
- Mein Heimatressort ist die Netzwelt, deswegen habe ich mich über ein Kunstprojekt bei dieser WM ganz besonders gefreut: Pixel Soccer zeigt die schönsten Momente der WM in 8-Bit-Optik - herrlich verpixelt. Besonders hübsch: "Neuer, the sweeper goalkeeper" im Spiel gegen Algerien und natürlich das Glanz-und-Gloria-Tor von Götze gestern im Finale.
- Nicht alle jubeln allein wegen des Weltmeister-Gefühls - es geht ja immer auch um sehr viel Geld: Die Aktionäre von Adidas konnten sich am heutigen Montag besonders freuen. Die Papiere des Ausrüsters der deutschen Nationalmannschaft schlossen mit einem Plus von 2,73 Prozent auf 73,48 Euro. Damit waren sie Spitzenreiter im Dax, der 1,21 Prozent höher endete.
- Haben Sie etwas verpasst? Ein vier Wochen langes Fußballfest liegt hinter uns, mancher Fan durfte darüber fast alles andere vergessen haben. Dabei war gerade in diesen Wochen viel los in der Welt. Lesen Sie hier den schnellen Überblick darüber, was Sie während des Turniers womöglich nicht mitgekriegt haben. Damit Sie wieder mitreden können.
- Die WM ist vorbei - und wie geht es dem Gastgeberland? Das Turnier war teuer, die Probleme bleiben. Brasilien hat verloren, gewonnen hat die Fifa. Lesen Sie hier die Analyse von Peter Ahrens: Die Schattenseiten der Fußballparty.
- WM-Finale, 51. Minute, die Spannung ist kaum noch zu überbieten: Manuel Neuer schnappt sich den Ball und... Tja, was kam dann eigentlich? Die TV-Zuschauer können es nicht sagen, denn in diesem Moment wurde die Christus-Statue eingeblendet. Während das Spiel lief! 16 Sekunden lang! Wieso, zur Hölle?
- Aus Schönau wird Löwnau: Der Bundestrainer kommt aus Schönau im Schwarzwald. Das ist ein beschaulicher Ort im oberen Wiesental. Die Bewohner haben Jogi und seinem Team die ganze WM lang die Daumen gedrückt und die Spiele beim Public Viewing gemeinsam auf dem Sportplatz verfolgt – in der Gaststätte von Jogis Bruder. Zum gewonnenen Finale hat jemand das Ortsschild überklebt: Das Weltmeisterstädtchen heißt jetzt nur noch Löwnau. (Foto: DPA)
- Ein Leser macht mich gerade per E-Mail darauf aufmerksam, dass sich nicht nur der Heimatort von Jogi Löw von Schönau in Löwnau umbenannt hat. Auch der Radiosender Baden FM nennt sich heute Jogi FM. Danke für den Hinweis.
- Der brasilianische Trainer Luiz Felipe Scolari soll laut einem Medienbericht sein Amt niedergelegt haben. Der Fernsehsender „Globo“ berichtet, der 65-Jährige habe am Sonntag seinen Rücktritt beim brasilianischen Verband eingereicht, der diesen akzeptiert haben soll. Eine offizielle Bestätigung gibt es dafür bislang allerdings nicht.
- In der Nacht konnte es Mats Hummels noch gar nicht fassen: "Ich bin einer von denen, die sich erst einmal sammeln müssen." Jetzt ist er wach - und die Medaille immer noch da. Auch heute noch "schwer zu glauben", twittert der Spieler auf Englisch.
- Neugierig, wie die Nationalspieler selbst gefeiert haben? Auf der Facebook-Seite des DFB-Teams gibt es jetzt Fotos von der Party.
- An den meisten Orten in Deutschland wurde in der vergangenen Nacht überwiegend friedlich gefeiert. Für einen 19-jährigen Fan in Bremen endete der Abend hingegen tödlich. Er wurde beim Public Viewing in einem Kino erstochen, nachdem es zwischen den Zuschauern zu einem Streit gekommen war. Im rheinischen Bergen wurde eine 23-jährige Frau schwer verletzt. Sie saß am Steuer ihres Wagens und wurde bei einem Autokorso angeschossen.
- Bundestrainer gibt es ja in Deutschland bekanntermaßen 80 Millionen, doch wie viele Fans und Zuschauer kennen sich tatsächlich mit Taktik aus? Unser Autor Danial Montazeri hat sich mit den Strategien, Wechseln und Spielweisen der Finalteams befasst. Er schreibt: "Für Joachim Löw war eine Manndeckung Messis keine Option. Er setzte auf eine viel weniger pragmatische Taktik, auf starkes Pressing, auf eine variable Mischung aus Umschalt- und Ballbesitzfußball."
- Argentiniens Fußball-Legende Diego Maradona hat die Auszeichnung Lionel Messis zum besten WM-Spieler kritisiert. "Ich würde Lío den Himmel schenken", sagte Maradona in seiner Sendung "De Zurda" im venezolanischen Kanal Telesur. "Aber wenn es nicht gerecht ist und die 'Marketing-Leute' wollen, dass er etwas gewinnt, was er nicht gewonnen hat, dann ist das ungerecht." Messi hatte den Goldenen Ball für den besten Spieler des Turniers bekommen. In der Vorrunde hatte Messi vier Tore geschossen, doch in der K.-o.-Runde waren ihm keine Treffer mehr gelungen.
- So sieht sie aus, die neue Weltmeister-Briefmarke.
- DEUTSCHLAND IST WELTMEISTER! Und das gehört sich auch weiterhin kräftig gefeiert.
Jogi und seine Jungs werden am Dienstagmorgen um etwa 9 Uhr mit der Sondermaschine LH 2014 am Berliner Flughafen Tegel landen. Danach geht es für ein rauschendes Fest zur Fanmeile am Brandenburger Tor. Jogi verriet den Kollegen von der ARD, dass die Vorfreude der Mannschaft auf Deutschland enorm sei.
Meine Kollegen aus dem Reiseressort recherchieren momentan für Sie, wo Fanfeiern stattfinden, wie Sie am besten dort hinkommen und auf was Sie sich gefasst machen sollten. - Da er ja gestern ziemlich einstecken musste, hoffen wir, dass es Schweini heute gut geht!
- Die WM ging übrigens auch an der Börse in Frankfurt nicht spurlos vorüber. Die Aktie von Adidas sprang nach dem WM-Finale mit einem Plus von zwei Prozent an die Spitze des Dax. Beide Teams aus dem Finale waren von dem Sportartikelhersteller ausgestattet worden.
- Er galt schon als große Turnier-Enttäuschung, doch dann schlug er zu: Mit einem Geniestreich hat Mario Götze für den Gewinn im WM-Finale gegen Argentinien gesorgt. Der Ausnahmekönner lieferte dabei genau das ab, was Bundestrainer Joachim Löw von ihm erwartet: einen magischen Moment.
- #aneurerseite wollte auch die Deutsche Bahn sein, liebe Nationalmannschaft!
- Die deutsche Nationalmannschaft wird auf der ganzen Welt gefeiert, auch bei den Nachbarn in den Niederlanden hat sich ein prominenter Bewunderer zu Wort gemeldet: Die Fußball-Legende Johan Cruyff bezeichnete die DFB-Auswahl als "Botschafter für den Fußball." Die Deutschen hätten am besten gespielt.