Schlag gegen Sportbetrug Internationaler Ring von Dopinghändlern ausgehoben

Handout der Guardia Civil
Foto:SPANISH CIVIL GUARD HANDOUT/EPA-EFE/REX
Der spanischen Polizei ist ein Schlag gegen den internationalen Handel mit Dopingmitteln gelungen. Die Behörden hoben am Donnerstag einen europaweit agierenden Ring aus, der Amateur- und Profisportler mit dem Blutdopingmittel Epo versorgte. Insgesamt seien bei der Operation 850 Dosen mit dem Mittel sichergestellt worden, die größte Menge, die in Europa bisher beschlagnahmt worden sei, teilte die Guardia Civil mit. Gegen sechs Verdächtige werde in Barcelona und Cádiz ermittelt, zudem seien 800.000 Euro auf diversen Bankkonten eingefroren worden.
Das Netzwerk wurde nach Polizeiangaben von mehreren Serben geführt, von denen einer in Barcelona lebte. Das Epo sei von Spaniern beschafft worden, die Verbindungen zu einem Dialysezentrum im südspanischen Cadiz hatten. Einer der Verdächtigen habe dort für eine Klinik gearbeitet, wo die Gruppe sich das Epo durch gefälschte Dokumente und Diebstahl illegal beschafft habe. Derzeit würden Daten aus Computern, Telefonen, E-Mails und Konten in Österreich, der Slowakei und Zypern analysiert.
Etwa 250 Athleten betroffen
Die Ermittler wollen nun eine Liste mit möglichen Empfängern zusammenstellen, darunter sollen sich "Sportler aus Spanien und dem Ausland" befinden, die "aus verschiedenen Sportarten" kommen, teilte die Polizei mit. Namen wollte ein Ssprecher nicht nennen. Das Netzwerk habe "seit zehn Jahren" bestanden, die Produkte seien auf mindestens sieben verschiedenen Webseiten in unterschiedlichen Sprachen angeboten worden.
Die spanische Zeitung „El Periodico“ berichtete, dass 250 bis 260 Athleten verschiedener Nationen betroffen seien. Darunter seien demnach Spanier, Deutsche, Österreicher, Italiener, Griechen und Franzosen, auch ein türkischer Gewichtheber soll dabei sein. Leichtathletik, Triathlon, Radsport, Motocross, Gewichtheben und Rudern seien betroffen, ebenso Fußballer. Die Ermittlungen hatten der Zeitung zufolge schon im Jahr 2017 nach einer Beschwerde bei der spanischen Antidopingagentur begonnen.