Gewaltvorwürfe gegen deutschen Tennisstar ATP stellt Ermittlungen gegen Zverev ein

Die Profitennis-Organisation ATP hat die Untersuchung gegen Alexander Zverev nach 15 Monaten vorerst abgeschlossen. Für die schweren Vorwürfe seiner Ex-Freundin gibt es demnach keine hinreichenden Beweise.
Alexander Zverev im Januar bei den Australian Open in Melbourne

Alexander Zverev im Januar bei den Australian Open in Melbourne

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IMAGO/Juergen Hasenkopf / IMAGO/Hasenkopf

Die Herrentennis-Organisation ATP hat die Ermittlungen gegen Olympiasieger Alexander Zverev wegen Gewaltvorwürfen eingestellt. Es habe keine ausreichenden Beweise für die Anschuldigungen einer Ex-Freundin gegeben, hieß es in einer ATP-Mitteilung . Zverev muss daher auch keine Strafe mehr befürchten.

Zverevs damalige Freundin Olga Scharipowa hatte dem heute 25-jährigen Zverev häusliche Gewalt vorgeworfen und die Anschuldigungen in zwei langen Medienberichten detailliert dargelegt. Die erste Veröffentlichung erschien im November 2020 im Tennismagazin »Racquet«, die zweite im August 2021 auf der Internetplattform Slate.com.

Zverev hatte die Anschuldigungen zurückgewiesen. Die Eröffnung der Ermittlungen der ATP hatte die deutsche Nummer eins begrüßt, da nur so seine Unschuld bewiesen werden könne.

»Freiwillig Material zur Verfügung gestellt«

Scharipowa hatte Zverev vorgeworfen, während des ATP Masters in Shanghai im Jahr 2019 ihr gegenüber gewalttätig geworden zu sein. Eine unabhängige Ermittlungsagentur hatte neben Scharipowa und Zverev auch Familienangehörige und einige Tennisspieler befragt und auch weitere von Scharipowa angeführte Vorfälle untersucht.

Laut ATP habe Zverev nach Beginn der Untersuchung die Ermittlungen unterstützt und »freiwillig Material aus elektronischen Geräten« zur Verfügung gestellt. Die Organisation kam anhand des Untersuchungsberichts zu dem Entschluss, dass keine ATP-Regeln gebrochen worden seien. Anzeige bei der Polizei hat Scharipowa bislang nicht gestellt.

Die ATP teilte mit, aus der Untersuchung lernen zu wollen, die gezeigt habe, »dass wir bei Sicherheitsangelegenheiten reaktionsschneller sein müssen«, wie Geschäftsführer Massimo Calvelli zitiert wird. Aufgrund der »Schwere und Komplexität der Vorwürfe« sei der monatelange Prozess jedoch notwendig gewesen, »um zu einem fundierten Urteil zu gelangen«.

Die ATP behalte sich vor, den Fall »neu zu bewerten, wenn neue Beweise ans Licht kommen«, heißt es in der Mitteilung.

Zverev ist diese Woche für Deutschland im Davis Cup gegen die Schweiz im Einsatz.

ngo/dpa/sid
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