ATP Finals Tsitsipas bezwingt Entfesslungskünstler Thiem

Stefanos Tsitsipas hat als erster Grieche die ATP Finals gewonnen
Foto: Peter Nicholls/REUTERSStefanos Tsitsipas aus Griechenland hat die ATP Finals 6:7 (6:8), 6:2, 7:6 (7:4) gegen den Österreicher Dominic Thiem gewonnen. Beim Finale der besten acht männlichen Tennisspieler des Kalenderjahres in London sicherte sich Tsitsipas damit die Nachfolge des Deutschen Alexander Zverev, der im Vorjahresfinale Novak Djokovic besiegt hatte. 2019 musste sich Zverev im Halbfinale Thiem geschlagen geben. Für Tsitsipas war das Erreichen des Endspiels der ATP Finals der größte Karriereerfolg, Thiem stand bereits bei den French Open 2019 und 2018 im Finale.
THE NEW KING OF LONDON 👑
— ATP Tour (@atptour) November 17, 2019
🇬🇷 @StefTsitsipas becomes the first Greek player to win the #NittoATPFinals 🙌
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Beide Spieler suchten von Beginn an ihr Heil in der Offensive. Die Zuschauer sahen viele Netzangriffe und starke Returns von Tsitsipas, Thiem konnte sich vor allem bei den Rückständen bei eigenem Aufschlag auf sein starkes zweites Service verlassen. Besonders das siebte und achte Spiel des ersten Satzes waren hart umkämpft, ein Break gelang jedoch keinem der beiden Akteure. Thiem ließ zwei Breakbälle liegen, Tsitsipas drei. Im Tiebreak führte Thiem schnell 3:0, beim Stand von 6:5 konterte erst sein Gegner, dann wieder der Österreicher - bei 7:6 verwandelte er seinen zweiten Satzball.
Zweiter Satz dauerte nur 26 Minuten
Während sich Thiem im ersten Durchgang noch als Entfesslungskünstler bei eigenem Service präsentierte, begann der zweite für ihn denkbar schlecht: Tsitsipas nahm ihm direkt die ersten beiden Aufschlagspiele ab. Konnte Thiem zuvor bei Angriffen seines Gegners mit starker Laufarbeit immer wieder zurück an die Grundlinie kommen, drückte dieser ihn nun mit Wucht weit nach hinten und hatte so zahlreiche gute Optionen, die Bälle siegreich zu platzieren. Sein Gegenüber griff an, Thiem beging acht leichte Fehler. Nach nur 26 Minuten holte sich Tsitsipas folgerichtig den zweiten Satz 6:2.
Thiem kam immer wieder zurück
Zum Start des dritten Satzes hätte Thiem fast erneut sein Aufschlagspiel verloren, doch nach der Abwehr von zwei Breakchancen war er zurück in der Partie. Der neue Schwung war jedoch schnell dahin. Erst gewann Tsitsipas das folgende Aufschlagspiel auf dominante Art und Weise, dann sorgte ein Rückhandfehler von Thiem für das nächste Break zu seinen Ungunsten. Die Vorentscheidung? Nein. Der 26 Jahre alte Sandplatzspezialist, der in diesem Jahr auch den Durchbruch auf dem Hartplatz geschafft hat, kämpfte sich wieder ins Match und breakte zum 3:3.
Entscheidung im Tiebreak
Das hochklassige Match begeisterte nun das Publikum im Millenium Dome. Es folgten sechs überragende Aufschlagspiele gegen sich leidenschaftlich wehrende Gegner. Die Entscheidung musste im Tiebreak fallen. Auch da schien Tsitsipas zunächst auf der Siegerstraße, doch Thiem glich mit drei Winnern in Folge zum 4:4 aus. Wenige Minuten später die Entscheidung: Tsitsipas verwandelte nach 2:35 Stunden seinen ersten Matchball zum 7:4.
Das nächste Großereignis für die beiden startet am 20. Januar 2020 - dann geht es bei den Australian Open, dem ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres, weiter.