Australian Open Siegemund als letzte Deutsche raus – Djoković ohne Satzverlust

Laura Siegemund
Foto: Paul Crock / AFPLaura Siegemund hat ihren erstmaligen Achtelfinaleinzug bei den Australian Open trotz großen Kampfs verpasst. Die 34-Jährige aus Metzingen unterlag am Samstag im Drittrundenduell der favorisierten Französin Caroline Garcia 6:1, 3:6, 3:6. Damit findet die Runde der letzten 16 von Melbourne erstmals seit 2010 ohne deutschen Profi in beiden Einzelkonkurrenzen statt.
Siegemund spielte gegen die Siegerin der WTA-Finals des vergangenen Jahres von Beginn an forsch auf. In der zweiten Runde hatte sie schon die Rumänin Irina-Camelia Begu überrascht.
Gegen die große Favoritin Garcia wollte sie »aktiv« und »variabel« spielen und sich »nicht auf ihr Powertennis einlassen«. Das gelang ihr anfangs hervorragend. Bei der Deutschen, die am vierten Tag in Folge auf dem Hartplatz stand, war von Müdigkeit nichts zu sehen. Sie machte zunächst wenig Fehler und nahm Garcia im ersten Satz zweimal den Aufschlag ab. Ab dem zweiten Durchgang fing sich Garcia, die US-Open-Halbfinalistin setzte sich mit ihrer größeren Qualität knapp durch.
Siegemund legt Fokus auf das Doppel
Siegemund hatte ihr Soll mit dem Einzug in die dritte Runde bereits übererfüllt. Die Weltranglisten-158. aus Metzingen richtet ihre Turnierplanung seit ihrer schweren Knieverletzung hauptsächlich aufs Doppel aus. Dort war sie jedoch in Melbourne bereits am Freitag mit ihrer belgischen Partnerin Kirsten Flipkens in der ersten Runde ausgeschieden. Siegemunds größter Erfolg auf Grand-Slam-Level bleibt der Viertelfinaleinzug 2020. In Melbourne hatte sie auch bei ihrem Debüt vor sieben Jahren die dritte Runde erreicht.
In Melbourne waren insgesamt zehn deutsche Profis im Hauptfeld an den Start gegangen. Einzig Olympiasieger Alexander Zverev hatte neben Siegemund den Einzug in die zweite Runde geschafft, war dann aber am US-Amerikaner Michael Mmoh gescheitert.
Djoković trotz Schmerzen ins Achtelfinale
Turnierfavorit Novak Djoković hat das Achtelfinale erreicht – sein Fitnesszustand sorgt aber weiter für Gesprächsstoff. Der serbische Tennisstar setzte sich am Samstag in der Rod Laver Arena gegen den Bulgaren Grigor Dimitrov 7:6 (9:7), 6:3, 6:4 durch, musste sich jedoch erneut wegen seiner Oberschenkelprobleme behandeln lassen. Der 35-Jährige ließ sich offensichtlich schmerzgeplagt auch das ein oder andere Mal auf den Hartplatz fallen.
In der nächsten Runde wartet der Australier Alex de Minaur, der sich zuvor mit einer beeindruckenden Leistung gegen den Franzosen Benjamin Bonzi glatt in drei Sätzen durchgesetzt hatte. Doch Djokovićs größter Gegner scheint aktuell sein linker Oberschenkel zu sein.
Schluss für Marathon-Mann Murray
Ausgeschieden ist dagegen Andy Murray. Der dreimalige Grand-Slam-Sieger aus Schottland unterlag dem Spanier Roberto Bautista Agut 1:6, 7:6 (9:7), 3:6, 4:6. Murray hatte sich das Drittrundenduell mit einem Fünfsatz-Erfolg über 5:45 Stunden erkämpft und dabei bis nach vier Uhr morgens auf dem Platz gestanden. Dies löste Diskussion über späte Spielzeiten bei Grand Slams aus.